Rätsel am Ostsee-Strand! Woher stammt dieser tote Kalmar?

Von André Klohn

Hohwacht - Ein Hobby-Paläontologe hat an der schleswig-holsteinischen Steilküste bei Wangels in der Nähe von Hohwacht einen toten Kalmar gefunden.

Ein toter Kalmar wurde am Ostsee-Strand in der Nähe von Hohwacht angespült.
Ein toter Kalmar wurde am Ostsee-Strand in der Nähe von Hohwacht angespült.  © Thomas Freiberg/dpa

"Das Tier sah noch sehr gut aus, hat offenbar nur eine Nacht dort gelegen", sagte Thomas Freiberg. Entdeckt hatte das für die Ostsee ungewöhnliche Tier eine Frau, die den Fund bereits Anfang Dezember in einem sozialen Netzwerk postete. Einen Tag später fand Freiberg das Tier.

Er geht davon aus, dass es sich um einen Illex coindetii handelt, einen sogenannten Kurzflossenkalmar. Freiberg sammelte das gut 20 Zentimeter große Tier ein und konservierte es. "Der Kalmar war damit ausgewachsen."

Der Biologe Thorsten Reusch vom Kieler Geomar Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung sagte dpa, "Illex coindetii war vor 100 Jahren nur als Irrgast in der Nordsee zu finden".

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Die Fotobestimmung sei aber schwierig. Kurzflossenkalmare hätten in der Nordsee aber mittlerweile eigene Bestände etablieren können, wie Wissenschaftler des Thünen-Instituts nachweisen konnten.

Das Tier ist nur rund 20 Zentimeter groß, erweckte aber dennoch das Interesse zahlreicher Menschen.
Das Tier ist nur rund 20 Zentimeter groß, erweckte aber dennoch das Interesse zahlreicher Menschen.  © Thomas Freiberg/dpa

Kalmar könnte durch Tiefenströmung in die Ostsee gelangt sein

"Die Wanderung in die Ostsee ist aber vermutlich mit dem Einstrom von Tiefenwasser durch die Belte erklärbar", sagte Reusch. Illex coindetii und andere Kalmararten lebten sozusagen vor der Haustür der Ostsee. "Und manchmal tragen ihn die passenden Tiefenströmungen hier durch die Belte auch ein."

Es handele sich um eine Art mit sehr großer ökologischer Flexibilität und einem extrem weiten natürlichen Verbreitungsgebiet, welches diese ebenfalls für einen Ausflug in die Ostsee prädestiniere.

Titelfoto: Thomas Freiberg/dpa

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