Havarierter Russen-Tanker vor Rügen: Das ist der aktuelle Stand
Von Birgitta von Gyldenfeldt, Christopher Hirsch
Sassnitz - Der manövrierunfähige Tanker "Eventin" liegt am Morgen weiterhin vor Rügen auf Reede.
Die Position sei unverändert, teilte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums mit. Wann das Schiff abgeschleppt werde, könne er aktuell nicht sagen.
Am Montag hatte es zunächst geheißen, dass der Tanker wahrscheinlich gegen Abend in Richtung Skagen an der Nordspitze Dänemarks geschleppt und damit die Ostsee verlassen werde.
Derzeit sichert ein kommerzieller Schlepper die Position des Schiffes vor dem Stadthafen Sassnitz. Zuständig für das Abschleppen ist die Reederei der "Eventin".
Der nahezu 20 Jahre alte Tanker mit fast 100.000 Tonnen Öl an Bord war am Freitag in der Ostsee nördlich von Rügen havariert. Weil alle Systeme an Bord ausgefallen waren, trieb das Schiff stundenlang manövrierunfähig in der Ostsee.
Rettungsteams gelang es schließlich, am Freitagnachmittag auf hoher See Schleppverbindungen zur "Eventin" herzustellen. So wurde das Schiff vor die Küste von Sassnitz gezogen.
"Eventin": Reeder muss Sicherung zahlen
Die Kosten für den Sicherungseinsatz werden wie üblich der Reederei in Rechnung gestellt.
Das stellte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums klar. Zur Höhe konnte er nichts sagen. Die Reederei könne eine etwaige Übernahme dann mit ihrer Versicherung klären.
Nach Aussage des Sprechers wird das Schiff nicht einbehalten, bis die Rechnung beglichen sei. Es sei immer abzuwägen, wie lange man ein Schiff am Haken behalten wolle, sagte er bei einer Pressekonferenz bereits am Montag in Berlin.
Aus verkehrstechnischer Sicht und im Sinne des Meeresschutzes sei es besser, wenn das Schiff möglichst schnell in einen Hafen komme und repariert werde, statt auf Reede zu liegen.
Erstmeldung von 10.05 Uhr, zuletzt aktualisiert um 13.19 Uhr.
Titelfoto: Stefan Sauer/dpa