Greenpeace besetzt Kran gegen neue Gas-Pipeline
Mukran - Umweltschützer von "Greenpeace" besetzten am Donnerstagmorgen einen Kran im Hafen von Mukran und hinderten ein Schiff am Auslaufen. Mit dieser Aktion protestierten sie gegen ein geplantes Flüssiggas-Terminal auf Rügen.
"Mit überdimensionierten LNG-Projekten wie hier auf Rügen macht sich Deutschland auf Jahrzehnte abhängig von klimaschädlichem Gas", schreiben die Aktivisten auf der Online-Plattform "X" (vormals Twitter).
Die Fotos auf dem Greenpeace-Account zeigen Umweltschützer auf einem Schlauchboot, die ein aus dem Mukran Port auslaufendes Arbeitsschiff blockieren. Dabei werden die Aktivisten von der Bordbesatzung mit einem Wasserstrahl beschossen.
"No new gas!" ist auf die Wand des Schiffes geschrieben worden, das Rohre für die geplante Verlegung der Anbindungs-Pipeline transportieren wollte.
Auch im Hafen funkte "Greenpeace" bei den Arbeitsabläufen dazwischen. Ein Umweltaktivist war auf einen Verladekran geklettert und hatte eine Fahne mit den Worten "Gas zerstört!" angebracht.
Aktivisten protestieren gegen den Bau der Gas-Pipeline
Greenpeace hielt Einsatzkräfte auf Trab
Neben der Landes-, Bundes- und Wasserschutzpolizei war auch die Feuerwehr im Einsatz, um die Aktion zu beenden. Das Arbeitsschiff konnte mittlerweile aus dem Port auslaufen.
Die Aktivisten müssen sich nun wegen des Abhaltens einer unangemeldeten Versammlung, Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung verantworten, teilte ein Sprecher der Polizei mit.
Die Umweltorganisation "Greenpeace" kritisiert, dass die rund 50 Kilometer lange Pipeline von Sassnitz bis nach Lubmin durch mehrere Wasserschutzgebiete verlaufen soll.
Bis Ende des Jahres soll das Projekt des Bundes fertiggestellt werden. An dem Terminal auf Rügen sollen dann Schiffe Flüssig-Erdgas anliefern, das wieder in Gas umgewandelt und weitertransportiert wird.
Titelfoto: Gregor Fischer/Greenpeace Germany/dpa