Ebbe in der Ostsee! Sturm treibt Wasser von der Küste weg

Kiel/Rostock - Die Strände breiter als sonst, die Kaimauern höher und mancher Steg im Trockenen: Ein kräftiger Sturm aus dem Westen hat der deutschen Ostseeküste am Montag ein ordentliches Niedrigwasser beschert.

Ein Sturm treibt das Wasser der Ostsee von der Küste weg.
Ein Sturm treibt das Wasser der Ostsee von der Küste weg.  © Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa

Der Seewetterdienst Hamburg warnte am Montagnachmittag vor Sturm an der Ostseeküste mit Stärke sechs, in Böen Stärke acht, zwischen Flensburg und Fehmarn sowie östlich davon mit Stärke acht, in Böen bis elf. Am Abend und in der Nacht sollte der Sturm allmählich wieder abflauen.

Bis zum Nachmittag sank nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) der Wasserstand in Kiel um 90 Zentimeter und in Flensburg um einen Meter unter den normalen Stand. In Lübeck waren es 1,1 Meter, in Rostock 80 Zentimeter und in Stralsund 75 Zentimeter.

Am Abend sollen die Wasserstände weiter sinken. So erwartete das BSH im Bereich der Kieler und der Lübecker Bucht bis zu 130 Zentimeter weniger Wasser als normal.

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An der Küste Mecklenburg-Vorpommerns sollte die Ostsee westlich Rügens bis zu 115 Zentimeter unter den normalen Wasserstand sinken, östlich Rügens bis zu 120 Zentimeter und im Bereich des Kleinen Haffs bis zu 55 Zentimeter.

Am Dienstag erwartet das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie Hochwasser

Ein hölzernes Fischerboot liegt im normalerweise mit Wasser bedecktem Bereich zwischen der Insel Poel und der Vogelschutzinsel Langenwerder auf dem Trockenen.
Ein hölzernes Fischerboot liegt im normalerweise mit Wasser bedecktem Bereich zwischen der Insel Poel und der Vogelschutzinsel Langenwerder auf dem Trockenen.  © Jens Büttner/dpa

Für Dienstag erwartete das BSH Wasserstände für den Bereich der Kieler Bucht zwischen 60 Zentimeter unter dem normalen Wasserstand und 60 Zentimeter darüber. Hintergrund für höhere Wasserstände nach Weststürmen ist der sogenannte Badewanneneffekt.

Wasser, das vom Sturm nach Osten gedrückt wurde, fließt nach Abflauen zurück und schwappt in die Buchten. Für den Bereich der Lübecker Bucht wurden für Dienstag minus 30 bis plus 50 Zentimeter erwartet.

Westlich Rügens sollte der Wasserstand am Dienstag zwischen minus 30 und plus 40 Zentimeter liegen, östlich Rügens zwischen minus 5 und plus 40 Zentimetern. Für das Kleine Haff erwartete das BSH zwischen minus 45 Zentimetern und Normalwasserstand.

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An der Nordseeküste machte sich der Sturm weniger stark bemerkbar. Das BSH rechnete am Nachmittag beziehungsweise Abend mit Wasserständen von 75 Zentimetern bis einem Meter über dem normalen Hochwasser. Das ist deutlich unter der Grenze für eine Sturmflut, die bei 1,5 Metern liegt.

Titelfoto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa

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