Ostsee - In der Weihnachtsnacht zum heutigen Montag hat sich ein Baggerschiff auf der Ostsee mit einem medizinischen Notfall an Bord bei den Seenotrettern gemeldet.

Gegen 2 Uhr ging die Meldung der Besatzung des Baggerschiffes bei der von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)/Station Greifswalder Oie betriebenen Rettungsleitstelle See, dem Maritime Rescue Co-Ordination Centre (MRCC) Bremen ein.

Das Baggerschiff befand sich zu dieser Zeit rund 2,5 Seemeilen (etwa 4,5 Kilometer) südöstlich der kleinen Ostseeinsel Greifswalder Oie.

Der Kapitän war vorübergehend nicht ansprechbar und dringend auf ärztliche Hilfe angewiesen, sodass umgehend der dort stationierte Seenotrettungskreuzer "Berthold Beitz" sowie ein Rettungshubschrauber alarmiert wurden.

Ostsee Robben-Sterben in der Ostsee: Warum sind die Meerestiere verendet?

Während die Seenotretter bei widrigen Bedingungen mit sieben Windstärken (bis zu 61 Kilometern pro Stunde) und Wellenhöhen um drei Meter in Richtung des Notfalls unterwegs waren, fuhr das Baggerschiff ihnen entgegen.

Rund eine halbe Stunde nach der Meldung des Notrufs trafen sich die beiden Schiffe mitten auf der Ostsee.

Trotz des Seegangs gelang es dem Kreuzer "Berthold Beitz" bereits im ersten Anlauf, beim Baggerschiff längsseits anzulegen, sodass zwei Seenotretter übersteigen und mit der medizinischen Erstversorgung des Patienten beginnen konnten.

Nur wenige Minuten später traf der Rettungshubschrauber ein. Dieser setzte zunächst einen Notarzt per Seilwinde auf dem Baggerschiff ab. Wenig später wurde der erkrankte Kapitän auf gleiche Weise in den Hubschrauber gebracht und ins Krankenhaus geflogen.

Gegen 3.50 Uhr am frühen Morgen des 1. Weihnachtstages meldeten die Seenotretter "klar P3" und waren damit wieder auf ihrer Station im Nothafen der Greifswalder Oie einsatzbereit.