Anschlag auf Nord Stream 2: Wusste Regierung Bescheid?

Berlin - Wer sprengte Nord Stream 2? Fast ein Jahr ist der Sabotageakt in der Ostsee nun her, da verdichten sich die Hinweise auf ukrainische Machenschaften. Während deren Führung nach wie vor ihre Unschuld beteuert, fördern Medien-Recherchen nun Heftiges zutage: Die Regierung wusste von den Anschlagsplänen, was die Opposition toben lässt.

Gas sprudelt aus der gesprengten Pipeline in die Ostsee.
Gas sprudelt aus der gesprengten Pipeline in die Ostsee.  © Danish Defence Command/dpa

"Ich erwarte von der Bundesregierung lückenlose Aufklärung. Es deutet manches darauf hin, dass die Ukraine für die Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines Verantwortung trägt", sagte Linken-Fraktions-Chef Dietmar Bartsch (65) gegenüber TAG24.

"Die Öffentlichkeit hat ein Recht auf Transparenz." Bereits drei Monate vor dem Anschlag auf die Gaspipeline - es war der Sommer von '22 - habe der holländische Geheimdienst MIVD zuerst von den Plänen erfahren, teilte dies zunächst mit den USA.

Danach trat man an europäische Staaten heran, darunter die Bundesregierung.

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Aufgrund dieser Berichte soll die CIA dann an die Ukraine herangetreten sein und diese vor der Umsetzung gewarnt haben. Das ergaben Recherchen von ARD, SWR und "Zeit".

Demnach habe sich der MIVD schon kurz nach den Anschlägen erneut auch bei der Bundesregierung gemeldet und die Ukraine als Verursacher ausgewiesen.

Linken-Fraktions-Chef Dietmar Bartsch (65).
Linken-Fraktions-Chef Dietmar Bartsch (65).  © DPA / Britta Pedersen

Ukrainischer Präsident Selenskyj bestreitet Beteiligung an Ostsee-Explosion

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) bestritt gegenüber "Bild" zuletzt jegliche Beteiligung. Die Ampel wollte sich gegenüber den Recherchierenden nicht äußern. Die Bundesanwaltschaft ermittelt in dem Fall. Doch die Warnungen decken sich wohl in vielen Teilen mit dem aktuellen Ermittlungsstand.

Kanzler "Olaf Scholz sollte Herrn Selenskyj die 'Vertrauensfrage' stellen", fordert Bartsch. "Trägt die Ukraine Verantwortung oder nicht? Sollte dies der Fall sein, darf das nicht ohne Konsequenz bleiben."

Titelfoto: Bildmontage: Danish Defence Command/dpa, DPA / Britta Pedersen

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