Sensations-Fund auf Wangerooge! Diese Tiere galten längst als ausgestorben
Wangerooge - Auf der Nordseeinsel Wangerooge haben zwei "Mellumrat"-Ranger bei einem sogenannten "Müllmonitoring" einen äußerst seltenen Fund im Sand gemacht.
Zwischen Plastik und Resten von alten Fischernetzen entdeckten Johanna Seefeld und Timon Hülsmann am Strand zwei Kurzschnäuzige Seepferdchen und staunten dabei nicht schlecht.
Denn die Tiere gelten eigentlich seit 1930 im deutschen Wattenmeer als ausgestorben. Damals zerstörte eine Pilzinfektion ihren Lebensraum in den Seegraswiesen.
Die toten Seepferdchen wurden nun für weitere Untersuchungen der Experten erst einmal eingefroren.
Nach Angaben des Vereins "Schutzstation Wattenmeer" in Husum gibt es weltweit etwa 100 Arten von Seepferdchen, die zwischen 1,5 und 35 Zentimeter groß werden.
Es ist nicht der erste Fund dieser Art im Wattenmeer. Tatsächlich werden seit Ende der 1990er Jahre auch immer mal wieder lebende Exemplare entdeckt. Im vergangenen Jahr hatte etwa ein Junge im Hafen der ostfriesischen Urlaubsinsel Borkum einen ähnlichen Fang gemacht.
Ihm ging ebenfalls ein Kurzschnäuziges Seepferdchen ins Netz. Er brachte es mit seinen Eltern ins Aquarium Borkum. "Das hat es bei uns seit 50 Jahren nicht gegeben, dass ein Seepferdchen lebend gefangen wurde. Wir sind natürlich happy", berichteten damals Maria und Ihno Oetjen, die Betreiber des Aquariums.
Auch die Meldung aus Wangerooge lässt nun weiter hoffen, dass sich der Bestand in der Nordsee langsam wieder erholt und es in Zukunft immer häufiger Funde von Seepferdchen im Wattenmeer geben wird.
Der "Mellumrat e.V." ist eine Naturschutzorganisation, die 1925 zum Schutz der Düneninsel Mellum gegründet wurde. Inzwischen betreut der Verein aber auch weitere Orte im Nationalpark "Niedersächsisches Wattenmeer", darunter die Insel Wangerooge.
Seltene Entdeckung auf Baltrum
Eine andere seltene Entdeckung hatte vor wenigen Tagen eine Urlauberin auf der Nordseeinsel Baltrum gemacht. Dort wurde ein Rochen am Strand gefunden.
Auch der Rochenbestand wurde in den vergangenen Jahren im Wattenmeer stark dezimiert, hieß es in einer Mitteilung der Kurverwaltung.
Titelfoto: NonstopNews/Peter Kuchenbuch-Hanken