Schlachter greift zur Kettensäge! Gestrandeter Pottwal wird weiter zerstückelt

Von Lea Sarah Albert und André Klohn

Hörnum - Der auf Sylt tot geborgene Pottwal wird weiterhin zerlegt. "Es kommen noch zwei Experten mit Spezialmessern - Ziel ist es, heute fertig zu werden", sagte Wolf Paarmann, Sprecher des Landesbetriebes Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN).

Schlachter Timo Arp versucht, den tot geborgenen Pottwal mit einer Kettensäge zu zerkleinern.
Schlachter Timo Arp versucht, den tot geborgenen Pottwal mit einer Kettensäge zu zerkleinern.  © Lea Albert/dpa

Frostige Temperaturen hatten dafür gesorgt, dass der Wal teilweise gefroren ist. Aber auch die Werkzeuge sorgten am Morgen für Probleme: "Es läuft nicht so, wie es soll, ich bräuchte eine ordentlichere Motorsäge", sagte Timo Arp, Schlachter aus Jagel. Hinzu komme die immense Größe des Tieres.

Der 14,3 Meter lange Walbulle war am Montag bei auflaufendem Wasser mit einem Traktor und einem Raupengefährt an den Strand nahe des Hörnumer Hafens gezogen worden. Experten einer Fachfirma hatten noch am Abend mit der Zerlegung begonnen und den Unterkiefer des gigantischen Tieres mit Messern, Kettensäge und Baggerschaufel abgetrennt.

Weil das Tier explodieren kann und dabei Gase austreten können, hatte die Polizei den Strand rund um den Kadaver vor Schaulustigen abgesperrt.

Toter Pottwal vor Sylt angetrieben: Explosionsgefahr!
Nordsee Toter Pottwal vor Sylt angetrieben: Explosionsgefahr!

Die Stücke des 10 bis 15 Tonnen schweren Kadaver sollen in Containern zur Tierkörperverwertungsanlage nach Jagel bei Schleswig transportiert werden. Dort wollen Experten der Tierärztlichen Hochschule Hannover das Tier untersuchen.

Der Wal wird noch am Dienstag vollständig geborgen.
Der Wal wird noch am Dienstag vollständig geborgen.  © Lea Albert/dpa
Die Zerstückelung des Pottwals ist Schwerstarbeit.
Die Zerstückelung des Pottwals ist Schwerstarbeit.  © Jonas Walzberg/dpa

Todesursache von gestrandetem Pottwal noch unklar

Ein Team des zugehörigen Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) aus Büsum will zudem unter anderem die mögliche Todesursache herausfinden.

Wie der Meeressäuger in die Nordsee vor Sylt gelangt und woran er gestorben ist, ist laut Experten bisher unklar.

Titelfoto: Lea Albert/dpa

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