Nordsee-Insel Juist soll erreichbarer werden: "Ganz andere Dimension"
Juist/Norddeich - Mit einer neuen Schnellfähre will die Reederei Norden-Frisia Reisende künftig schneller und häufiger von und zur ostfriesischen Insel Juist bringen.
"Sie wird deutlich mehr Flexibilität bieten", sagte Reederei-Chef Carl-Ulfert Stegmann bei der Taufe der "Inselexpress 1" am Montag im Hafen von Norddeich (Niedersachsen).
Die Fähre, die Platz für etwa 50 Passagiere bietet und voll beladen einen Tiefgang von rund 80 Zentimetern hat, sei eine ideale Alternative für den sonst tideabhängigen Fährverkehr zur Insel.
Im flachen Wattenmeer sind die größeren Passagierfähren zu den Inseln Wangerooge, Spiekeroog, Baltrum und Juist abhängig von Ebbe und Flut und fahren daher stets zu unterschiedlichen Zeiten.
Die steigende Nachfrage nach flexibleren An- und Abreisen löste in den vergangenen Jahren an der Küste einen Boom beim Aufbau von Schnellfähren-Flotten aus. Auf diesen kleineren, etwa acht Meter langen Schnellbooten, Wassertaxen genannt, haben bis zu zehn Fahrgäste Platz.
Sie sind bei Gästen, Insulanern und Handwerkern als Ergänzung zu den regulären Passagierfähren beliebt.
Neue Juist-Fähre soll unabhängig von Gezeiten sein
Im Vergleich zu diesen kleineren Wassertaxen stelle die neue "Inselexpress 1" nun eine "ganz andere Dimension" dar, sagte Stegmann. Die neue Fähre biete nicht nur mehr Platz, sondern sei auch umweltfreundlicher im Betrieb.
Künftig soll die Fähre bis zu dreimal täglich unabhängig von den Gezeiten zwischen Juist und dem Festland verkehren. Eine Fahrt dauert dabei etwa 45 Minuten. Die größeren Passagierfähren brauchen rund eineinhalb Stunden für die Strecke. Eine ähnliche Schnellfähre wie die "Inselexpress 1" stellte Ende Januar die Insel Spiekeroog in den Dienst.
Die Taufpatin der "Inselexpress 1", die Autorin und Liedermacherin Bettina Göschl (56), wünschte dem Schiff "allzeit gute Fahrt".
Sie kündigte an, dass die Fähre in einem ihrer neuen Kinderbücher, die sie zusammen mit ihrem Ehemann, dem Norder Krimiautor Klaus-Peter Wolf (69), schreibt, eine Rolle spielen soll.
Titelfoto: Sina Schuldt/dpa