Luisa Neubauer nach umstrittener Entscheidung: "Niedersachsen hat versagt!"

Borkum/Hannover - Das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat dem niederländischen Energiekonzern One-Dyas am Mittwoch eine Genehmigung für die Bohrungen in der Nordsee vor Borkum erteilt.

Luisa Neubauer (28) fordert nun die Bundesregierung auf, keine Genehmigung für das Gasfeld vor Borkum zu erteilen.
Luisa Neubauer (28) fordert nun die Bundesregierung auf, keine Genehmigung für das Gasfeld vor Borkum zu erteilen.  © Julian Stratenschulte/dpa

"Komplett verantwortungslos. (...) Niedersachsen – das muss man wirklich sagen – hat politisch an dieser Stelle versagt!", äußerte sich Klimaaktivistin und Fridays for Future-Sprecherin Luisa Neubauer (28) am Mittwoch auf ihrem Instagram-Account zu der Entscheidung aus Hannover.

Sie hatte noch am Wochenende mit Hunderten Klimaaktivisten von Fridays for Future, der Deutschen Umwelthilfe, Greenpeace und Bürgerinitiativen auf Borkum gegen die Pläne demonstriert.

Vor Ort hatte die 28-Jährige betont, dass die Plattform ein einzigartiges Naturschutzgebiet gefährde. "Entweder man stellt sich auf die Seite von diesem ausländischen Gaskonzern, der der einzige Gewinner bei dieser ganzen Sache ist", so Neubauer.

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"Oder man stellt sich auf die Seite von allen anderen: der Insel Borkum, der Menschen, der Klimaziele, des Koalitionsvertrages, der Ökosysteme, der Riffe, der Kegelrobben und der internationalen Glaubwürdigkeit von Deutschland in der Energiewende."

Luisa Neubauer setzt sich gegen die geplante Erdgasförderung ein

Gasbohrungen vor Borkum: Finale Entscheidung liegt auf Bundesebene

Greenpeace-Aktivisten protestieren seit Monaten gegen die geplante Förderung von Erdgas vor Borkum.
Greenpeace-Aktivisten protestieren seit Monaten gegen die geplante Förderung von Erdgas vor Borkum.  © Lars Penning/dpa

Genau diese Positionierung habe die Landesregierung nun nach Neubauer aber "komplett verbockt".

Dennoch: Damit sei aktuell noch nichts final entschieden, erinnerte die Aktivistin auch. Schließlich geht der Blick nun erst einmal in Richtung Berlin und die Entscheidung der Bundesregierung.

Das Landesamt hatte dem Konzert am Mittwoch eine auf 18 Jahre befristete Genehmigung für die Bohrungen in deutschen Gebieten genehmigt.

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Geregelt sei aber auch, dass die Förderung vorzeitig ende, sobald in Deutschland kein Erdgas mehr benötigt werde, hieß es dazu.

"Solange aber in Deutschland noch Erdgas verbraucht wird, gilt: Das aus heimischen Lagerstätten geförderte Erdgas ist erheblich weniger klimaschädlich als das importierte", begründete LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier die Entscheidung.

Erstmeldung: 14. August, 10.33 Uhr. Aktualisiert: 13.21 Uhr.

Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa, Lars Penning/dpa (Bildmontage)

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