Hubschrauberpilot entdeckt toten Wal: Gefahr für die Schifffahrt?

Wangeroog – Ein Hamburger Hubschrauberpilot hat am Donnerstagmittag erneut einen toten Wal entdeckt. Dieser wurde auf der Sandbank Minsener Oog östlich von der Insel Wangerooge angespült. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt überprüfte am Freitag mithilfe des Mehrzweckschiffs "Mellum", ob von dem Buckelwal eine Gefahr ausgeht.

Der Wal soll auf einer Sandbank der unbewohnten Insel Minsener Oog liegen.
Der Wal soll auf einer Sandbank der unbewohnten Insel Minsener Oog liegen.  © Citynewstv

"Dort ist die Kernaussage, dass der Wal ortsfest und in einer Senke liegt", so Imke Zwoch, Pressesprecherin des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer am Freitag auf TAG24-Nachfrage.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Kadaver aus der Lage wieder in die Fahrrinne abdriftet, sei sehr gering, sodass keine Gefahr für die Schifffahrt bestehe.

Kritisch wäre es nur geworden, wenn die Flut den Wal weiter in die Bucht und so vor oder unter ein Schiff getrieben hätte. Nur in einem solchen Fall hätte der Wal "entsorgt" werden müssen, wie Peter Südbeck, Leiter des Nationalparks, bereits am Donnerstag gegenüber TAG24 betonte.

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Nordsee Toter Pottwal vor Sylt angetrieben: Explosionsgefahr!

"Das heißt, der Wal kann jetzt einfach liegen bleiben. Das kommt uns als Nationalparkverwaltung natürlich sehr entgegen, weil wir sagen: Natur Natur sein lassen", so Zwoch weiter. Andere Lebewesen würden jetzt dafür sorgen, dass das tote Tier wieder in den Naturkreislauf überführt wird.

Um diesen "spannenden Prozess" zu dokumentieren wird ein vierköpfiges Team aus Wissenschaftlern vom Nationalpark Wattenmeer, dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und vom Institut für Wildtierforschung der Universität Hannover am Samstag zum Fundort fahren, um den toten Wal zu vermessen, das Geschlecht zu bestimmen sowie weitere Daten zu sammeln.

Die Insel Minsener Oog ist im Winter unbewohnt und sehr abgelegen, so Südbeck, wodurch sich ein Zugang zur Fundstelle als schwierig gestalte.

Buckelwale und Pottwale eher seltene Gäste in der Nordsee

Das Foto des Wals war nach TAG24-Informationen auf einem Flug zu Wartungsarbeiten auf der Nordsee aus 300 Meter Höhe von einem Hubschrauberpiloten geschossen worden. Das Tier ist offenbar tot auf die Sandbank gespült worden.

Die genauen Hintergründe sind noch unklar. Auf TAG24-Nachfrage gab ein Sprecher des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer am Donnerstagabend an, dass es sich vermutlich um einen Buckelwal handelt.

Erst vor wenigen Tagen war ein toter Pottwal am Hörnumer Strand auf Sylt angespült worden. Der Kadaver ist inzwischen geborgen worden. Auch hier ist die Todesursache noch unklar.

Erstmeldung am 20. Februar um 17.53 Uhr. Zuletzt aktualisiert am 21. Februar 16.43 Uhr.

Titelfoto: Citynewstv

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