Große Seehund-Zählung an der Nordsee: Experten haben Sorge

Emden - Es geht wieder los! Im Wattenmeer der Nordsee werden wie jedes Jahr die Seehunde aus der Luft gezählt.

Seehunde und Kegelrobben liegen auf einer Sandbank vor der ostfriesischen Insel Spiekeroog.
Seehunde und Kegelrobben liegen auf einer Sandbank vor der ostfriesischen Insel Spiekeroog.  © Sina Schuldt/dpa

An der niedersächsischen Küste begannen am Freitag die insgesamt 15 Kontrollflüge. Bis zum 23. August wird jeweils fünfmal von Emden, Mariensiel und Nordholz aus geflogen.

Bei dem Flug von Emden aus wurden Sandbänke vor den Inseln Borkum bis Spiekeroog abgesucht. Aus der Luft zählten und fotografierten die Experten Alt- und Jungtiere, die sich bei Ebbe ausruhen.

Auch Schleswig-Holstein und die Nordsee-Anrainer Niederlande und Dänemark zählen im Rahmen des internationalen Seehundschutzabkommens ihre Tiere. Der Bestand gilt als stabil.

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2022 wurden nach Angaben des Wattenmeersekretariats 23.650 Seehunde im ganzen Wattenmeer gezählt. An der niedersächsischen Küste waren es dem zuständigen Landesamt zufolge 8720 Tiere.

Dies war indes der erste Rückgang seit 2011, und er betraf alle Küstenteile. Als eine mögliche Erklärung sehen Wissenschaftler, dass der Lebensraum Wattenmeer nicht mehr Seehunde aufnehmen könne.

Aber auch andere Ursachen müssten untersucht werden. Besorgt sind sie, dass der verstärkte Ausbau der Windkraft auf See Seehunde und andere Meeressäuger belasten könnte.

Titelfoto: Sina Schuldt/dpa

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