Bohrung nach Erdgas vor Borkum rückt ein Stück näher

Borkum - Das niederländische Unternehmen One-Dyas hat für die geplante Erdgasförderung in der Nordsee vor Borkum eine bergbaurechtliche Bewilligung erhalten.

Möglicherweise wird in wenigen Jahren vor Borkum Erdgas gefördert. (Archivbild)
Möglicherweise wird in wenigen Jahren vor Borkum Erdgas gefördert. (Archivbild)  © Sina Schuldt/dpa

One-Dyas und ein weiteres Unternehmen haben nun das Recht, in einem knapp 13 Quadratkilometer großen Feld rund 20 Kilometer nordwestlich der ostfriesischen Insel im deutschen Küstenmeer nach Erdgas zu suchen und dieses zu fördern, wie das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) am Montag mitteilte.

Mit der erteilten bergbaurechtlichen Bewilligung sind laut LBEG aber noch keine technischen Maßnahmen wie etwa Horizontalbohrungen gestattet. Dafür sei ein Planfeststellungsverfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfung und einer Öffentlichkeitsbeteiligung notwendig. Diese Verfahren laufe bereits, teilte die Behörde mit.

Die Bewilligung gilt vom 1. Juni an bis zum 31. Dezember 2042. Sie endet jedoch vorzeitig in dem Jahr, in dem es in Deutschland "keine einheimische Nachfrage nach Erdgas" mehr gebe, teilte das LBEG mit.

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Zuvor hatten sich bereits Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (55, CDU) und One-Dyas-Vorstandschef Chris de Ruyter van Steveninck in einer gemeinsamen Erklärung unter anderem auf diese Regelung verständigt.

So viel Gas wird in der Nordsee vor Borkum vermutet

Viele Haushalte setzen zum Kochen und vor allem zum Heizen auf Gas. (Symbolbild)
Viele Haushalte setzen zum Kochen und vor allem zum Heizen auf Gas. (Symbolbild)  © Marijan Murat/dpa

One-Dyas und seine Partner planen, von Ende 2024 an Erdgas aus dem Feld N05-A zwischen den Inseln Schiermonnikoog und Borkum zu fördern. Das Gebiet liegt nahe dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer auf der Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden.

Das Gasfeld soll ein förderbares Gesamtvolumen von bis zu 13 Milliarden Kubikmeter Erdgas haben. N05-A gehört zu dem sogenannten GEMS-Gebiet - One-Dyas schätzt, dass dort zusammen insgesamt bis zu 60 Milliarden Kubikmeter förderbares Erdgas liegen. Rund die Hälfte wird auf deutschem Hoheitsgebiet vermutet.

Erst vor kurzem hatte der niedersächsische Landtag mit den Stimmen der Regierungsfraktionen einen Beschluss gegen die Erdgasförderung vor Borkum aufgehoben. Das Vorhaben sollte unter strengen Umweltauflagen nun doch genehmigt werden. Die Regierung begründete ihren Sinneswandel mit Unsicherheiten bei der Energieversorgung durch den Krieg in der Ukraine. Gegen das Vorhaben gibt es Kritik von Umweltverbänden und Inselgemeinden.

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"Wir mussten in diesen Verfahren die öffentlichen Interessen sehr sorgfältig gegeneinander abwägen", sagte LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier in einer Mitteilung. "Letztlich hat der russische Angriffskrieg aber gezeigt, dass das öffentliche Interesse der Versorgungssicherheit eine klar übergeordnete Rolle einnimmt."

Für ein weiteres rund 825 Quadratkilometer großes Feld, das weitere Teile des GEMS-Gebietes im niedersächsischen Küstenmeer umfasst, erteilte das LBEG One-Dyas und zwei weiteren Unternehmen zudem die Erlaubnis, dort weiter nach Erdgasvorkommen zu suchen. Diese Erlaubnis ist zum 31. Mai 2025 befristet.

Titelfoto: Sina Schuldt/dpa

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