Abbruchkanten am Strand! Sturmfluten tragen Sand auf Langeoog ab
Langeoog - Die vergangenen Sturmfluten haben auf der ostfriesischen Insel Langeoog zu sichtbaren Sandverlusten am Strand vor den sogenannten Pirolataldünen geführt.
Es habe aber keine Abbrüche an den Dünen selbst gegeben, teilte ein Sprecher des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) nach einer ersten Bestandsaufnahme am Donnerstag mit.
Die leichten Sturmfluten der vergangenen Tage hätten demnach im Mittel zu fünf Meter breiten Sandverlusten am Strand geführt.
Sandverluste auf den Inseln seien im Winterhalbjahr bei Sturmfluten nichts Ungewöhnliches, sagte der NLKWN-Sprecher.
In der Regel wird der fehlende Sand mit Sandaufspülungen im Sommerhalbjahr wieder ausgeglichen. Die Aufspülungen dienen als Verschleißkörper, um die Dünen und damit das Inselinnere zu sichern. Auf Langeoog wurde der Strand und das Sanddepot vor den Dünen zuletzt 2020 aufgespült.
"Wir beobachten die Entwicklung wie immer weiter sehr aufmerksam", teilte der NLWKN-Sprecher mit. Eine exakte Vermessung und eine Bilanz der tatsächlichen Sandverluste werde wie üblich erst zum Ende der Sturmflutsaison nach dem Winter vorgenommen.
Inselbürgermeisterin Heike Horn sieht keinen Grund zur Beunruhigung
Laut Langeoogs Inselbürgermeisterin Heike Horn (parteilos) hat sich durch den Sandverlust eine Abbruchkante des Strandes, die ohnehin bereits vor dem Pirolatal gewesen sei, nun näher zu den Dünen verschoben. Grund zur Beunruhigung gebe es für die Insulaner aber nicht. "Wir hoffen natürlich immer, dass die Sandverluste bei Sturmfluten so gering wie möglich ausfallen", sagte Horn.
Der Sturmflutwarndienst des NLWKN hatte für das Hochwasser am Mittwoch und Donnerstag die Gefahr von mehreren leichten Sturmfluten für die niedersächsische Nordseeküste prognostiziert.
Nach Angaben der Behörde überschritt die Nordsee vor Langeoog bei zwei Hochwassern den Schwellenwert einer leichten Sturmflut knapp.
Titelfoto: Klaus Kremer/Langeoog News/dpa