Von Bettina Grönewald
Düsseldorf - Die Zahl der Abschiebungen aus Nordrhein-Westfalen steigt kontinuierlich an. Allein 2024 gab es rund 21 Prozent mehr Rückführungen als noch im Vorjahr.
Insgesamt gab es im vergangenen Jahr nach Angaben des Düsseldorfer Fluchtministeriums 4400 Abschiebungen und Überstellungen an andere für die Asylverfahren eigentlich zuständige EU-Länder. 2023 waren das noch 3663.
Zu den fünf häufigsten Zielstaaten zählten laut Bundespolizei-Statistik Albanien (419), Nordmazedonien (408), Serbien (331), Georgien (261) und Frankreich (238).
Im Jahr 2022 waren 3118 Rückführungen aus NRW registriert worden. Gut jede fünfte der bundesweiten Ausreisen und Rückführungen des vergangenen Jahres entfällt auf NRW.
"In den vergangenen Jahren haben wir eine Reihe von Maßnahmen umgesetzt, um diejenigen konsequent rückzuführen, die keine Bleibeperspektive im Land haben", erklärte NRW-Fluchtministerin Josefine Paul (42, Grüne) die Entwicklung.
NRW-Fluchtministerin Josefine Paul kritisiert mangelnde Rücknahmebereitschaft vieler Herkunftsländer
Zu den Maßnahmen zähle demnach etwa die kontinuierliche Stärkung der fünf zentralen Ausländerbehörden des Landes.
Ein wesentliches Hindernis sei aber weiterhin die mangelnde Rücknahmebereitschaft vieler Herkunftsländer, bilanzierte Paul.
Hier bleibe die Bundesregierung gefordert, tragfähige Migrations- und Rücknahmeabkommen zu schließen, die gleichzeitig den Zugang für benötigte Fach- und Arbeitskräfte erleichtern sollten.
"Neben der Rückführung von Menschen, die hier keine Bleibeperspektive haben, müssen auch die Integrationsprozesse derer, die hier einen Aufenthalts- beziehungsweise Schutzstatus erhalten, gesteuert und kontinuierlich weiter verbessert werden", unterstrich Paul. NRW verfüge dafür über eine einmalige Infrastruktur.