Wintersemester gestartet: Doch viele Studierende haben in NRW noch kein Dach über dem Kopf

Düsseldorf/Münster - Das Wintersemester ist Anfang Oktober gestartet, und doch sind landesweit in Nordrhein-Westfalen noch Tausende Studierende auf der Suche nach einer Wohnung.

Auch in Köln suchen laut dortigem Studierendenwerk weiterhin 1500 Studierende nach einem Zimmer. (Symbolbild)
Auch in Köln suchen laut dortigem Studierendenwerk weiterhin 1500 Studierende nach einem Zimmer. (Symbolbild)  © Patrick Seeger/dpa

In Aachen etwa stehen laut Studierendenwerk knapp 7000 junge Menschen auf der Warteliste für einen der insgesamt nur 5000 Wohnheimplätze. "Wie immer ist es leider so, dass wir nicht für alle Studierenden ein Wohnangebot zum Wintersemester haben", erklärt eine Sprecherin auf dpa-Anfrage.

In anderen Universitätsstädten scheint die Lage ebenso prekär: In Köln suchen laut dortigem Studierendenwerk weiterhin 1500 Studierende nach einem Zimmer. Beim Studierendenwerk in Bonn gibt es noch 2200 aktive Bewerbungen, worunter jedoch auch Studierende sein könnten, die in der Zwischenzeit etwas gefunden hätten. Das gilt in der Regel auch für die anderen Uni-Städte in NRW.

Auch in Bielefeld sei die Wohnsituation angespannt. Dort suchen nach Informationen des Studierendenwerks noch 850 Menschen nach einer bezahlbaren Unterkunft. Die Wartezeit für ein Apartment betrage mittlerweile drei bis vier Semester. Sind Studierende bereit, in eine WG zu ziehen, gehe es deutlich schneller.

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In Münster stehen noch knapp 2350 Studierende auf der Warteliste, wie das dortige Studierendenwerk mitteilt. Auch die Notunterkunft des Studierendenwerks mit 18 Plätzen sei vollständig belegt.

Erstis ohne Unterkunft: Turnhalle wird zum Schlafplatz umfunktioniert

In Münster wurde in einer Turnhalle ein Notquartier für Erstsemester eingerichtet, die wie viele andere noch ohne Wohnung dastehen.
In Münster wurde in einer Turnhalle ein Notquartier für Erstsemester eingerichtet, die wie viele andere noch ohne Wohnung dastehen.  © Guido Kirchner/dpa

Um auf die missliche Lage aufmerksam zu machen und Erstsemestern den Start ins Unileben zu erleichtern, richtete der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Uni Münster in Zusammenarbeit mit dem Hochschulsport und mit finanzieller Unterstützung der Universität und der Stadt Münster in der ersten Woche ein Notquartier ein. Bis zu 150 Erstsemester durften in der ersten Woche in einer Turnhalle übernachten.

"Leute aus Frankfurt, aus einem Dorf in Bayern oder auch aus Bremen sind hier untergekommen und wissen jetzt nicht so wirklich, wie es weitergeht", erzählt die Vorsitzende des AStAs, Theresa Dissen. Die umfunktionierte Turnhalle war nur eine temporäre Lösung.

In ganz Deutschland sei Wohnraum knapp. "Ein Zustand, der sich vor allem in Hochschulstädten und für Menschen mit einem vergleichsweise geringen Einkommen als hochproblematisch erweist", sagt Johannes Wessels, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz (LRK) der Universitäten in NRW sowie Rektor der Uni Münster.

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Einer aktuellen Statistik zufolge verfüge die Hälfte der Studierenden mit eigener Haushaltsführung über weniger als 870 Euro im Monat. Die LRK appelliere daher an private Wohnungsanbieter und die Politik, verfügbaren Wohnraum optimal auszunutzen und diesen Studierenden anzubieten.

Titelfoto: Bildmontage: Patrick Seeger/dpa, Guido Kirchner/dpa

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