Wie vor einem Jahr: Zahlreiche Polizisten in der Silvesternacht verletzt
Düsseldorf - Erneut ist die Silvesternacht in Nordrhein-Westfalen von zahlreichen Angriffen gegen Einsatzkräfte überschattet worden.
Häufig wurden sie mit Böllern beworfen oder mit Raketen attackiert. Die Feuerwehren löschten zahlreiche Brände, die vermutlich durch Feuerwerk verursacht wurden. Unsachgemäßer Umgang mit Knallkörpern sorgte einmal mehr für Verletzungen. Am Kölner Dom wurde der Jahreswechsel nach einer Terrorwarnung unter hohen Sicherheitsmaßnahmen gefeiert. Allein in Köln und Leverkusen waren 1000 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz.
Bei Einsätzen wurden in Nordrhein-Westfalen insgesamt 21 Beamtinnen und Beamte verletzt. Das waren deutlich weniger als vor einem Jahr, als 43 Beamte zu Schaden kamen. Die Einsatzkräfte wurden etwa durch Pyrotechnik verletzt, wie das Landesamt für Zentrale polizeiliche Dienste in einer vorläufigen Bilanz berichtete.
Die meisten Polizisten seien dienstfähig geblieben, sagte eine Sprecherin. Einige hätten ein Knalltrauma erlitten. Nach massiven Angriffen in der Silvesternacht 2022/23 hatte das Innenministerium die Zahl der diensthabenden Polizistinnen und Polizisten auf mehr als 6600 aufgestockt.
NRW-Innenminister Herbert Reul (71, CDU) verurteilte die erneuten Übergriffe auf Einsatzkräfte "aufs Schärfste".
Großeinsatz in Solingen: Zahlreiche Menschen greifen Einsatzkräfte an
"Es laufen immer noch zu viele Leute rum, die nicht gelernt haben, wie man miteinander umgeht", erklärte der CDU-Politiker am Montag in Düsseldorf. "Die Ursachen müssen wir als Gesellschaft erkennen und auch entschieden bekämpfen." Respekt und anständiger Umgang müssten wieder besser erlernt werden.
Unter anderem wurden bei einem Brandeinsatz in Solingen Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Polizei mit Böllern und Raketen angegriffen. Die Polizei geht davon aus, dass 30 bis 40 Menschen im Alter von 20 bis 30 Jahren an den Angriffen beteiligt waren. Die Täter blieben unbekannt.
Der Einsatz dauerte rund dreieinhalb Stunden, mehr als 60 Polizistinnen und Polizisten waren beteiligt. Verletzt wurde niemand.
Titelfoto: Robert Michael/dpa