Weiße Pracht auf Obstwiesen in NRW: Apfelblüte hat begonnen, Wetter bereitet Sorgen
Bonn - Bei kühlen Temperaturen hält die weiße Pracht länger: Auf den Feldern stehen die Obstbäume in der Blüte. Derzeit öffnen sich an den Apfelbäumen die Knospen.
"Die Blüte wird etwa zwei bis drei Wochen dauern", sagte Peter Muß vom Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer in Bonn. Zuerst blühen Bäume mit einer frühen Blüte wie etwa Boskoop. Rund zwei Wochen später sind die späten Sorten wie Jonagold oder Braeburn dran.
Die Obstbaumblüte habe wegen der kühlen Witterung im März und im April mit zehn bis 14 Tagen Verspätung begonnen, teilte die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit.
Die Obstbauern hofften auf besseres Wetter mit höheren Temperaturen, damit die Blüten bestäubt werden. Bei etwa zehn Grad fliegen die Honigbienen los. Hummeln und Wildbienen sind schon bei niedrigeren Temperaturen in der Luft.
"Viele Anbauer haben Insektenhotels in den Anlagen stehen, um Insekten zur Bestäubung anzulocken", berichtete Muß. Nur ein Teil der Blüten muss bestäubt werden.
Es reiche, wenn an einem Apfelbaum acht bis zehn Prozent der Blüten befruchtet werden. Zu viele Äpfel am Baum seien nicht erwünscht, weil die Früchte dann kleiner bleiben.
4,7 Millionen Apfelbäume auf einer Fläche von 2800 Hektar
Die nordrhein-westfälischen Obstbauern bewirtschafteten im vergangenen Jahr eine Fläche von fast 2800 Hektar. Auf knapp drei Viertel standen Apfelbäume.
Von den nach Angaben des Statistischen Landesamts insgesamt 4,7 Millionen Apfelbäumen wuchsen fast 70 Prozent im Regierungsbezirk Köln, dem größten Obstanbaugebiet in NRW.
Die Gegend um Meckenheim bei Bonn ist der Schwerpunkt.
Titelfoto: Roland Weihrauch/dpa