Wärme aus der Tiefe: NRW setzt auf klimafreundliche Geothermie

Düsseldorf - Erdwärme soll künftig einen zentralen Beitrag zu einer klimafreundlicheren Wärmeversorgung leisten. Auch Nordrhein-Westfalen bereitet den Einstieg in die Nutzung von Tiefengeothermie vor.

Auch in NRW soll in Zukunft auf Tiefengeothermie zur Wärmeversorgung gesetzt werden. (Symbolbild)
Auch in NRW soll in Zukunft auf Tiefengeothermie zur Wärmeversorgung gesetzt werden. (Symbolbild)  © Uwe Anspach/dpa

NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur (45, Grüne) informierte sich am Mittwoch über technische Möglichkeiten bei der Suche nach klimafreundlicher Wärme aus der Tiefe. In Düsseldorf erprobte die Ministerin einen bei solchen Messungen eingesetzten Vibro-Truck.

"Der massive Ausbau der erneuerbaren Energien war nie dringender als heute", unterstrich Neubaur. Insbesondere die aktuell hohen Gaspreise machten deutlich: "Die Wärme-Wende muss mit allen Mitteln vorangetrieben werden."

Der Landtag hatte bereits im März 2019 fraktionsübergreifend beschlossen, den Einsatz der Geothermie zu fördern, um die Wärmepotenziale des Landes optimal zu nutzen.

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Auf dieser Grundlage hat das Wirtschaftsministerium den Geologischen Dienst NRW beauftragt, eine geothermale Charakterisierung des tiefen Untergrundes vorzunehmen.

Ziel der seismischen Messungen ist es, in der Tiefe geeignete Gesteinsvorkommen zu identifizieren, die heißes Tiefenwasser enthalten.

Pilotregion war im Herbst 2021 das Münsterland. Nun folgt das Rheinland mit der Region zwischen Viersen, Krefeld, Düsseldorf und Duisburg.

Spezialfahrzeuge erkunden den Untergrund

Geothermische Wärme biete die Chance für eine regionale und klimafreundliche Wärmeversorgung: witterungsunabhängig, zu jeder Tages- und Nachtzeit, kostenstabil und mit wenig Flächenbedarf, wie das Wirtschaftsministerium hervorhob.

Um den Untergrund zu erkunden, erzeugen Spezialfahrzeuge, sogenannte Vibro-Trucks, mithilfe von Vibrationen Schallwellen, die an den Grenzen der verschiedenen Gesteinsarten reflektiert werden. Dabei entstehe eine Art "Ultraschallbild von Mutter Erde".

Bohrungen oder andere Eingriffe in den Boden sind nach Angaben des Ministeriums bei dieser Methode nicht notwendig.

Titelfoto: Uwe Anspach/dpa

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