Vor Sprengung der maroden A45-Brücke: Frust und Ungeduld in der Region wachsen
Lüdenscheid - Gut einen Monat vor der geplanten Sprengung der bundesweit wichtigen Talbrücke Rahmede an der A45 in Lüdenscheid laufen die Arbeiten auf der XL-Baustelle auf Hochtouren.
Angesichts der nun schon seit 16 Monaten andauernden Beeinträchtigungen für die Region wachsen aber zugleich auch Unmut und Ungeduld. Vor allem der Schutz der Anwohner vor Lärm und Abgasen an den Umleitungsstrecken sei völlig unzureichend und habe bereits zu "verschiedensten gesundheitlichen Beschwerden" geführt, berichtete die Bürgerinitiative A45 - Lüdenscheid.
Die gut 450 Meter lange Brücke an der Sauerlandlinie ist seit Dezember 2021 wegen schwerer Schäden gesperrt. Die Folgen sind gravierend, da so die zentrale Nord-Süd-Achse (Frankfurt-Dortmund) unterbrochen ist.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (52, FDP) hatte den 7. Mai als Sprengtag genannt, nachdem er zuerst eine Sprengung noch im Jahr 2022 angekündigt hatte und ein Termin im Dezember als gesichert gegolten hatte.
"Wir sind sehr froh, wenn die Brücke am 7. Mai fällt. Aber sich gegenseitig auf die Schulter zu klopfen zu einer Sprengung, die fünf Monate hinter dem eigentlichen Termin liegt, ist eher unangebracht", betonte Heiko Schürfeld von der Bürgerinitiative.
Bürgerinitiative fordert Durchfahrtsverbot für Lkw-Transitverkehr
Die Stadt ist vom Umleitungsverkehr mit Tausenden tagtäglich durchfahrenden Lastwagen extrem getroffen. Die wirtschaftlich bedeutende Region leidet unter Stau-Chaos, stotterndem Lieferverkehr, Umsatzeinbußen. Es brauche endlich ein Durchfahrtsverbot für den Lkw-Transitverkehr.
"Unerträglich sind die nicht durchschaubaren Verantwortlichkeiten, die politischen Scharmützel und die Ping-Pong- und Schwarze-Peter-Spielchen zwischen Bund, Land, Kreis, Kommune, Autobahn GmbH, Strassen.NRW", kritisierte die Bürgergruppe.
Titelfoto: Markus Klümper/DPA