Verkehrsminister stellt Ausbau an A1 und A3 bei Köln infrage: "Wünsch-dir-was-Projekte"
Köln - Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer (53, Grüne) hat bei Baumaßnahmen an Autobahnen das Prinzip Bestandserhalt vor Neubau betont.
Der Grünen-Politiker sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger", von den rund 13.000 Autobahnbrücken in Deutschland müssten etwa 4000 saniert oder erneuert werden. "Was wir in Lüdenscheid mit der Sperrung der Rahmede-Talbrücke auf der Sauerlandlinie erleben, darf nicht noch einmal passieren. Da bleibt für Neubauprojekte wenig Geld übrig."
Die marode Brücke an der A45 ist seit gut einem Jahr voll gesperrt, eine bundesweit zentrale Nord-Süd-Verkehrsachse unterbrochen - mit gravierenden Folgen vor allem für die Menschen und Unternehmen in der Region.
Krischer stellte die geplanten Ausbauprojekte auf der A1 und A3 im Großraum Köln/Leverkusen grundsätzlich infrage. Das betreffe die geplante Verbreiterung der A1-Stelze zwischen der Leverkusener Rheinbrücke und dem Autobahnkreuz Leverkusen und den vier- bis fünfspurigen Ausbau der A3 von Köln Richtung Norden bis zum Kreuz Hilden.
Auch beim Umbau des Leverkusener Kreuzes könne es nur noch darum gehen, die schlimmsten Engpässe zu beseitigen. "Die A3 ist schon dreispurig. Eine oder zwei weitere Spuren würden irrsinnige Summen verschlingen."
Er forderte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (52, FDP) auf, die im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP vereinbarte Überarbeitung des Bundesverkehrswegeplans 2030 endlich in Angriff zu nehmen. Diese bestehe zu zwei Dritteln aus "Wünsch-Dir-was-Projekten".
Titelfoto: Federico Gambarini/dpa