Unschöne Bilanz im Jahr 2023: Zahlreiche Bombendrohungen an Schulen in NRW
Düsseldorf - Im vergangenen Jahr sind 22 Bombendrohungen gegen Schulen in Nordrhein-Westfalen ausgesprochen worden.
Die Ereignisse seien allerdings in den Meldungen des Landeslagezentrums im Düsseldorfer Innenministerium direkt als "nicht ernsthaft" eingestuft worden. Das geht aus einem Bericht von Schulministerin Dorothee Feller (57, CDU) an den Fachausschuss des Landtags hervor. Der Schulausschuss wird sich an diesem Mittwoch mit dem Thema befassen.
Von den Meldungen sind demnach Schulen in Düsseldorf, Dorsten, Eschweiler, Essen, Geilenkirchen, Gelsenkirchen, Köln, Lemgo, Leverkusen, Marl, Mönchengladbach, Oberhausen, Solingen und Wuppertal betroffen gewesen.
Teilweise seien gleichlautende Drohungen an mehrere Schulen oder Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen und zum Teil auch an Schulen in anderen Bundesländern versandt worden.
In zwei Fällen offener Drohungen habe es eine polizeiliche Gefährderansprache gegeben, in den übrigen 20 Fällen lägen dem Schulministerium keine polizeilichen Ermittlungsergebnisse oder Daten über die Täter vor, heißt es in Fellers Bericht.
Beschluss von 2019: Schulleitungen müssen bei erheblichen Fällen Behörden benachrichtigen
"Trotz der Einstufung einer Nicht-Ernsthaftigkeit der Drohungen bei allen Meldungen im Jahr 2023 wird auch zukünftig jede Drohung an die Polizeibehörden weitergeleitet", versicherte Feller.
Bereits 2019 habe die Landesregierung in einem Runderlass festgelegt, dass Schulleitungen bei erheblichen Fällen von Bedrohung oder Nötigung den Strafverfolgungsbehörden eine Benachrichtigung zu geben hätten. "Darüber hinaus sind Schülerinnen und Schüler aufgefordert, jede Bedrohung, von der sie Kenntnis erhalten, ihrer Schule zu melden, um eine Gefährdung der Schulgemeinschaft abwenden zu können", mahnte die Ministerin.
Der konkrete Umgang mit Drohungen sei in einem "Notfallordner" und einem "Handbuch Krisenintervention" geregelt.
Titelfoto: Blaulicht Aktuell Solingen/Gianni Gattus