Umstrittene Achterbahn springt bei Pützchens Markt ein: Wie sicher ist sie wirklich?

Bonn - Vom 6. bis 10. September steigt wieder die Bonner Kirmes "Pützchens Markt". Eine Achterbahn muss dabei kurzfristig passen. Der Ersatz könnte dagegen für einige Skepsis bei den Besucherinnen und Besuchern sorgen.

Auf der Achterbahn "Höllenblitz" verletzten sich während des Oktoberfestes 2023 neun Menschen beim Zusammenstoß zweier Waggons. (Archivbild)
Auf der Achterbahn "Höllenblitz" verletzten sich während des Oktoberfestes 2023 neun Menschen beim Zusammenstoß zweier Waggons. (Archivbild)  © Felix Hörhager/dpa

Wie die Stadt Bonn mitteilte, wird die Achterbahn "Rock & Roller Coaster" nicht wie geplant bei der Kirmes dabei sein. Der Inhaber soll der Stadt gesagt haben, dass er zu wenig Personal hat, um die Bahn an den Start zu bringen.

Als Ersatz haben die Veranstalter dafür die Indoor-Achterbahn "Höllenblitz" verpflichtet. Die dürfte Achterbahn-Fans durchaus bekannt sein, allerdings nicht nur aus positiven Gründen: 2023 wurden durch einen technischen Defekt auf dem Münchner Oktoberfest neun Fahrgäste in dem Fahrgeschäft verletzt. Zwei Waggons waren dabei zusammengestoßen.

Im April 2024 blieben dann auf dem Hamburger Volksfest Frühlingsdom drei Fahrgäste in ihrem Waggon in sechs Meter Höhe stecken. Die Feuerwehr musste sie anschließend per Drehleiter retten.

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Andere Schausteller hatten dem Betreiber der Achterbahn Willi Ottens daraufhin Sicherheitsmängel an dem Fahrgeschäft vorgeworfen. Darüber hatte die "WAZ" berichtet. Ottens wies diese Vorwürfe zurück, sprach von einem "Krieg der Schausteller".

An solchen Bahnen würden immer wieder kleinere Schäden entstehen. Kein Bauteil komme bei ihm defekt wieder zum Einsatz, versprach der Schausteller gegenüber der Zeitung.

Schon zwei Zwischenfälle beim "Höllenblitz": TÜV hatte Achterbahn abgenommen

Auf dem "Pützchens Markt" sind jedes Jahr zahlreiche Fahrgeschäfte für die Besucher am Start. Jedes einzelne muss bevor es losgeht eine TÜV-Prüfung bestehen. (Archivbild)
Auf dem "Pützchens Markt" sind jedes Jahr zahlreiche Fahrgeschäfte für die Besucher am Start. Jedes einzelne muss bevor es losgeht eine TÜV-Prüfung bestehen. (Archivbild)  © Henning Kaiser/dpa

Fakt ist: Vor jeder Kirmes bekommt jede Achterbahn eine Sicherheitsprüfung durch den TÜV. So war es auch vor den beiden Zwischenfällen im "Höllenblitz". Die Düsseldorfer Rheinkirmes hatte im Juli auf einen Einsatz der Bahn verzichtet. Auf der Cranger Kirmes war das Fahrgeschäft dann aber ohne Probleme dabei.

Der Präsident des Deutschen Schaustellerbundes Albert Ritter vertraut unterdessen auf die Prüfbehörden. "In Deutschland gibt es sehr strenge Vorschriften, was die Prüfung der fliegenden Bauten anbelangt", so Ritter gegenüber dem WDR.

Das sieht wohl auch die Stadt Bonn so, sonst hätte sie den "Höllenblitz" auch nicht zu Pützchens Markt eingeladen.

Titelfoto: Felix Hörhager/dpa

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