Um das Mindestniveau zu erhöhen: Grundschüler in NRW sollen eine Stunde pro Woche lesen
Düsseldorf - NRW-Schulministerin Dorothee Feller (57, CDU) will dafür sorgen, dass Grundschulkinder im Unterricht mehr lesen.
Nach den Sommerferien solle es pro Woche dreimal 20 Minuten verbindliche Lesezeit im Stundenplan geben, teilte das Schulministerium am Dienstag mit.
Damit reagiert das Land auch auf die aktuellen Ergebnisse der internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (Iglu). Demnach erreichen in Deutschland 25 Prozent der Kinder nicht das Mindestniveau beim Textverständnis.
Bei der letzten Iglu-Erhebung, die Ende 2017 veröffentlicht wurde, lag der Anteil noch bei 19 Prozent. Die Studie zeigt außerdem: International schneiden Grundschüler in Deutschland bei der Lesekompetenz schlechter ab als Gleichaltrige in vielen anderen Ländern.
In anderen Ländern gebe es der Studie zufolge deutlich mehr Lesezeit im Unterricht als in Deutschland, teilte Feller mit. "Wir müssen hier also dringend etwas tun, denn Lesen ist die zentrale Schlüsselkompetenz für einen erfolgreichen Bildungsweg – daher setzen wir hier unsere erste Priorität."
Das Projekt "Drei mal 20 Minuten" solle ein erster Schritt sein, um die Lesekompetenz der Grundschüler zu stärken.
Details will die Ministerin den Schulleitern "noch vor den Sommerferien" mitteilen.
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa