U-Boot auf dem Rhein hat NRW verlassen: Koloss rückt seinem Ziel immer näher
Brohl - Ein ausgemustertes U-Boot, das zurzeit auf dem Rhein unterwegs ist, hat am Sonntag Nordrhein-Westfalen verlassen und Rheinland-Pfalz erreicht.
Die gesamte 215 Kilometer lange Strecke in NRW sei von Schaulustigen gesäumt gewesen, berichtete Sabine Lingner vom Technik-Museum Speyer. "Es war gigantisch. Es könnten Millionen gewesen sein."
Am Freitag hatte "U17" zunächst Emmerich und Wesel passiert und dann in Duisburg festgemacht. Dort verfolgten Tausende Schaulustige die Ankunft.
Am Samstagmorgen war das U-Boot dann über Düsseldorf zum nächsten Zwischenstopp nach Köln gezogen worden. Am Sonntag ging es weiter über Bonn in Richtung Koblenz.
Ziel des 2010 von der deutschen Marine ausgemusterten U-Boots ist Speyer in Rheinland-Pfalz. Der gut 48 Meter lange und 500 Tonnen schwere Koloss war zuvor auf einer Kieler Werft demilitarisiert und auf einen Schwimmponton verladen worden.
Ende April begann für das U-Boot dann die gut dreiwöchige Reise über den Nord-Ostsee-Kanal, die Nordsee und den Rhein.
Für den 17. Mai ist die Ankunft in Speyer geplant, wo es in der Werkstatt des Technik Museums aufbereitet wird.
U-Boot war 2010 ausgemustert worden
Seine endgültige Bleibe soll das U-Boot 2024 im Technik Museum Sinsheim in Baden-Württemberg erhalten. "U17" war seit 1973 im Einsatz und wurde 2010 in Eckernförde ausgemustert. Danach lag es im Marinearsenal in Wilhelmshaven.
1997 überquerte es für ein militärisches Übungsprogramm als erstes deutsches Nachkriegs-U-Boot den Atlantik.
Titelfoto: Horst Konopke