Twitter-Post geht viral: Edeka-Filiale in NRW führt wieder Maskenpflicht ein
Mönchengladbach – Ein Twitter-Beitrag über eine Supermarkt-Filiale in Mönchengladbach bei Düsseldorf hat in den sozialen Netzwerken für Aufsehen gesorgt: Edeka Endt führt wieder eine Maskenpflicht ein.
Nanu? Gibt es jetzt doch wieder eine Pflicht zum Tragen einer Maske in Geschäften? Nein! Zumindest nicht, wenn man die aktuell geltenden Regeln der Bundesregierung befolgt. Die Verantwortung liegt demnach nämlich in den Händen der Kundinnen und Kunden.
Eine kleine Edeka-Filiale in NRW sieht das allerdings anders. Zwischen 7 und 8 Uhr morgens gilt dort eine Maskenpflicht. Sie soll explizit diejenigen schützen, die chronisch krank, alt oder körperlich beeinträchtigt sind. So können diese Risikogruppen unbekümmert einkaufen gehen.
Bereits am Montag erschien ein Foto eines Einkäufers bei Twitter. Er hatte das große Plakat am Eingang des Supermarktes abfotografiert und in dem Netzwerk geteilt.
Mit Erfolg: Mittlerweile hat der Beitrag mehr als 3000 "Gefällt mir"-Angaben und wurde hundertfach geteilt.
"Ich möchte diese Edeka-Filiale heiraten", schrieb zum Beispiel ein Nutzer. "Warum nicht überall?", fragte sich ein anderer.
Twitter-Post des Edeka-Posters geht viral
Edeka in Mönchengladbach bleibt gelassen
Während das Netz also applaudiert, reagiert man im Edeka-Markt eher gelassen. "Ach, das machen wir eigentlich schon immer", sagte eine Markt-Mitarbeiterin am Mittwochnachmittag zu t-online. Schon zu Beginn der Pandemie habe man Risikogruppen am Morgen den Vortritt gelassen. In den frühen Morgenstunden "gehen ohnehin viele ältere Menschen einkaufen".
Seit dem 3. April gilt in Deutschland keine Pflicht zum Tragen einer Maske mehr – außer in Hotspots. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur wird allerdings deutlich, dass 58 Prozent weiterhin eine Maske tragen möchte. 19 Prozent verzichtet auf die Maske und 23 Prozent will sie "hin und wieder" tragen.
Bei Twitter werden unter dem viralen Post jedoch nicht nur positive Stimmen laut. Einige finden die Uhrzeit eine "Verarschung". "Als Nächstes dann von 22 bis 23 Uhr mit Maske?", fragt jemand ironisch.
Eine weitere Nutzerin hat eine konstruktivere Kritik im Gepäck: "Das ist ja nett gedacht. Aber! Zwischen 7 und 8 Uhr morgens sind jene, die auf morgendliche Pflege angewiesen sind, meist noch nicht vom Pflegedienst versorgt (Stichwort Kompressionsstrümpfe) und Gruppenfahrdienste sind dann auch noch nicht unterwegs."
Doch der Markt bleibt standhaft und arbeitet weiterhin ganz nach dem Credo: "#gemeinsamstärker".
Titelfoto: Montage: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa, Sven Hoppe/dpa