Trauriger Höchststand: Knapp 28.000 Nutrias in NRW getötet

Düsseldorf – Nutrias leben in Nordrhein-Westfalen gefährlich: Die Zahl der von Jägerinnen und Jägern getöteten Nager ist seit 2017 stark angestiegen.

Nutrias kamen wohl 1926 nach Deutschland, jetzt sind sie fast überall in NRW zu finden.
Nutrias kamen wohl 1926 nach Deutschland, jetzt sind sie fast überall in NRW zu finden.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Seit dem Jagdjahr 2017/2018 habe sich die Zahl der getöteten Tiere um mehr als 10.000 auf 27.614 im Jahr 2021/22 erhöht, teilte das Umweltministerium in einem Bericht für den zuständigen Ausschuss des Landtags mit.

Die ursprünglich in Südamerika beheimateten Nutrias wurden dem Bericht zufolge 1926 in Deutschland eingeführt. Es entstanden zahlreiche Nutria-Farmen. Ab Mitte der 1980er Jahre seien wegen der gesunkenen Pelznachfrage viele Farmen aufgegeben worden.

So seien immer mehr Tiere in die Freiheit gelangt und hätten sich auch in NRW verbreitet - mittlerweile seien sie flächendeckend im Bundesland zu finden.

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Die Art gelte nun als eingebürgert und als fester Bestandteil der heimischen Fauna. Trotzdem werde die Biberratte nach EU-Verordnung als invasive Art gelistet - also als gefährlich für die heimische Biodiversität.

Die Mitgliedstaaten seien verpflichtet, die invasiven Arten "zu verhindern, zu minimieren oder wenigstens abzuschwächen", heißt es in dem Bericht.

Erlass: Nutrias sollen in NRW bekämpft werden

Nutrias werden laut Bericht in erster Linie bekämpft, um wasser- oder landwirtschaftliche Schäden zu verringern oder um besonders gefährdete Großmuschelarten sowie Wasserpflanzen- und Röhrichtbestände zu schützen.

Nutrias seien "kein Wild im Sinne des Landesjagdgesetzes", so das Umweltministerium. Eine Beteiligung der Jägerschaft an der Bekämpfung der Nutrias liege aber im öffentlichen Interesse. Dies werde durch einen entsprechenden Erlass von Ende 2022 geregelt.

Konkrete Angaben zum Schaden durch Nutrias gab die Landesregierung nicht an, die Schäden würden nicht spezifisch erhoben.

Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

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