Steuerhinterziehung im großen Stil: Zoll stellt über 370 Liter Liquids sicher!
Münster - Das Hauptzollamt Münster konnte in der vergangenen Woche Erfolg vermelden! Beamte und Beamtinnen entdeckten in und um Münster massenhaft unversteuerte Liquids. Nun droht den Shop-Inhabern eine saftige Klage.
Wie das Hauptzollamt mitteilte, sei bei mehr als jeder dritten Prüfung ein Verdacht auf Steuerhinterziehung aufgekommen. Kontrolliert wurden diverse Läden, darunter Liquid Shops, Kioske, Shisha-Shops und Tabakläden.
Beschäftigte der Kontrolleinheit "Verkehrswege" kontrollierten die Geschäfte, um sicherzustellen, ob die Tabaksteuer abgeführt wurde. Und tatsächlich, in mehr als elf Shops wurden die Beamten fündig.
Insgesamt wurden an drei Tagen 15 Verkaufsstellen im Kreis Coesfeld und Steinfurt sowie im Stadtgebiet Münster von sechs Beamten und Beamtinnen geprüft.
Dabei konnten die Zöllner mehr als 370 Liter unversteuerter Liquids sicherstellen. Dementsprechend wurde der entstandene Steuerschaden vom Hauptzollamt auf insgesamt knapp 60.000 Euro geschätzt.
Die Inhaber der Geschäfte müssen sich nun wegen Steuerhinterziehung und -hehlerei verantworten.
"Diese schwerpunktmäßige Kontrolle zeigt, dass vielen Händlern von Tabaksubstituten der richtige Umgang mit den Steuergegenständen nicht klar zu sein scheint. Eine Option wäre, ein Steuerlager beim Zoll anzumelden, um diese Produkte steuerfrei lagern zu können," fasste Pressesprecherin Nicole Thomsen das Ergebnis zusammen.
Liquids zählen zu den Tabak-Ersatzstoffen und werden anstelle des gewöhnlichen Tabaks geraucht oder inhaliert. Benutzt wird dazu ein Gerät, welches Aerosole oder Dampf erzeugt. Auch E-Zigaretten funktionieren über eben solche Liquids. Seit dem 1. Juli 2022 fällt auf die bis dahin (fast) steuerfreien Liquids für Dampfer eine zusätzliche Steuer an.
Titelfoto: Hauptzollamt Münster