Starker Rückgang: Deutlich weniger Asylanträge in NRW gestellt
Von Michael Donhauser
Düsseldorf - Kaum ein Thema heizt die politische Debatte so stark auf wie die Migration. Dabei hat sich die Situation 2024 entspannt. Die Zahl der Erstanträge auf Asyl sank in NRW deutlich.
Insgesamt seien NRW-weit 45.280 Erstanträge eingegangen, im Vorjahr waren es im Bundesland noch 67.174 Erstanträge. Das hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg am Donnerstag mitgeteilt.
Das entspricht einem NRW-weiten Rückgang um rund ein Drittel bei den Erstanträgen.
Das bevölkerungsreichste Bundesland bleibt aber dennoch Spitzenreiter bei den Asylerstanträgen: Rund ein Fünftel dieser Anträge wurden nach den Zahlen in NRW gestellt. Es folgen Bayern (15,6) und Baden-Württemberg (11,4 Prozent).
Bundesweit gingen laut BAMF im vergangenen Jahr 229.751 Erstanträge ein, der Löwenanteil von Menschen aus Syrien, Afghanistan und der Türkei. Damit stellten deutschlandweit im vergangenen Jahr fast 100.000 Menschen weniger einen Asylantrag als noch 2023 – ein Rückgang um 30,2 Prozent.
Mit 44,4 Prozent erhielten weniger als die Hälfte der Antragsteller einen Schutzstatus. Während die Schutzquote für Menschen aus dem Bürgerkriegsland Syrien mit 83 Prozent und aus dem von den Taliban beherrschten Afghanistan mit 74,7 Prozent vergleichsweise hoch lag, erhielt nicht einmal jeder zehnte Asylsuchende aus der Türkei in Deutschland einen Schutzstatus (9,4 Prozent).
Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa