Von Oliver Auster
Düsseldorf - Im vergangenen Jahr hat es 237 Androhungen gegen Schulen in Nordrhein-Westfalen gegeben. Das war ein starker Anstieg zum Jahr 2022 (162 Fälle).
Die Zahlen stammen aus der Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der FDP im Landtag, die konkret nach Amokdrohungen gefragt hatte. Diese werden allerdings nicht gesondert erfasst und zum Beispiel von Bombendrohungen unterschieden.
Wie das Schulministerium in der Antwort auf die FDP-Anfrage schreibt, wurde zwischen dem 1. Januar 2022 und dem 31. Oktober 2024 nach einer Amokdrohung nur ein einziger Verdächtiger ermittelt und zu einer Geldstrafe verurteilt.
Als Motiv habe die Person angegeben, am Tattag bereits morgens wegen der schweren Erkrankung eines Familienmitglieds erbost und nach Unterrichtsschluss von den Mitschülern genervt gewesen zu sein.
Die FDP-Fraktion beklagte in Reaktion auf das Papier des Schulministeriums "überlastete schulpsychologische Dienste und unzureichende technische Sicherungen, wie auch aktuelle Fälle von Übergriffen auf Schultoiletten zeigen."
Die schulpolitische Sprecherin der Liberalen, Franziska Müller-Rech (39), sagte mit Bezug auf Amokdrohungen: "Unsere Schulen brauchen insbesondere im Wiederholungsfall treffsichere Maßnahmen, damit die Sicherheit in der Schule jederzeit gewährleistet ist und gleichzeitig der Unterrichtsausfall minimiert wird."