Italiens Staatspräsident zu Besuch in NRW - Per Schiff nach Köln
Köln/Bonn - Im Rahmen eines dreitägigen Staatsbesuchs ist der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella (83) derzeit in Nordrhein-Westfalen zu Gast. In Bonn nahmen er und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (68) an einer Klimakonferenz teil.
Steinmeier sagte dort, bei der Bekämpfung der Erderwärmung sei Kooperation das Gebot der Stunde. "Die jüngsten Überschwemmungen in Polen, Rumänien, Österreich und Tschechien zeugen ebenso von der Dringlichkeit dieser Aufgabe wie die Brände in Portugal oder Griechenland."
Italien und Deutschland arbeiteten unter anderem beim Aufbau eines klimaneutralen europäischen Energiesystems zusammen. Eine weitere Kooperation gebe es im Bereich Meteorologie zur besseren Vorhersage von Extremwetter.
Im Anschluss bestiegen die beiden Präsidenten ein Schiff, um über den Rhein nach Köln zu fahren. Dort stehen unter anderem eine Besichtigung des Doms und ein Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern der italienischen Gemeinschaft auf dem Programm.
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (49, CDU) wies in einer Stellungnahme darauf hin, dass viele Menschen in NRW italienische Wurzeln hätten.
In den 50er Jahren waren zahlreiche Italiener als sogenannte Gastarbeiter nach NRW gekommen, insbesondere ins Ruhrgebiet und nach Köln.
Mattarella und Steinmeier reisen gemeinsam weiter nach Italien
Wüst würdigte Mattarella als durch und durch überzeugten Europäer. "In einer Zeit, in der wir mehr denn je in Europa zusammenstehen müssen, verleiht Präsident Mattarella diesem Zusammenhalt in Italien seine starke Stimme", so Wüst.
Und weiter: "Insbesondere die aktuellen europäischen Herausforderungen wie die Migration, die Wahrung der inneren Sicherheit und die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft einen unsere beiden Länder."
Mattarella gilt als einer der Gründungsväter der sozialdemokratischen Partei Italiens. Er steht im politischen Spektrum weit weg von Italiens ultrarechter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (47) und deren Fratelli d'Italia.
Am Sonntag wollen Mattarella und Steinmeier gemeinsam nach Italien weiterreisen. Dort ist in Bologna die Teilnahme an einer Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag des Massakers von Marzabotto geplant.
Das Massaker gilt als eines der schwersten Kriegsverbrechen deutscher Soldaten in Italien während des Zweiten Weltkriegs.
Titelfoto: Christoph Reichwein/dpa