Spektakuläres Prestige-Projekt: Diese Ausstellung findet 2037 rund um Tagebau statt
Von Ulrike Hofsähs
Mönchengladbach - Die Region rund um den Tagebau Garzweiler ist 2037 Schauplatz einer internationalen Gartenausstellung (IGA).
Mit dem Infrastruktur- und Gartenbauprojekt seien Ausgaben von etwa 300 Millionen Euro aus dem Topf für Strukturwandel in den Braunkohlegebieten verbunden, erklärte die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) in Bonn.
Unter anderem seien Investitionen in Infrastruktur sowie Grün- und Freiraumgestaltung geplant. Die DBG hat der Vergabe der Gartenausstellung an den Zweckverband Landfolge Garzweiler zugestimmt. Bei Landfolge Garzweiler sind alle Kommunen, die an den Tagebau angrenzen, vertreten.
Das sind Mönchengladbach, Erkelenz, Jüchen, Grevenbroich und Titz. Die Räte aller beteiligten Kommunen haben einer Bewerbung um die Ausrichtung der IGA zugestimmt.
Zu der IGA soll es Gartenschauen und Kulturveranstaltungen rund um die spektakuläre Landschaft des Tagebaus geben. Mindestens 1,8 Millionen Besucher werden erwartet.
In einem Einzugsgebiet von 60 Minuten Fahrzeit leben zwölf Millionen Menschen. Geplant ist, dass ein dezentrales Konzept die Region an mehreren Punkten erschließen soll.
"Oase" soll über eine Seilbahn erreichbar sein
Im Zentrum soll der See stehen, der nach Ende des Braunkohleabbaus ab 2036 in dem Tagebau entstehen soll. Für die IGA soll eine dort angelegte "Oase" über eine Seilbahn erreichbar sein.
"Die IGA bringt positive Impulse in eine Region, die sich nach vielen Jahrzehnten des Braunkohle-Tagebaus wieder neu erfinden muss", sagte DBG-Geschäftsführer Achim Schloemer. Für die Regionalentwicklung sei sie ein Leuchtturmprojekt mit internationaler Ausstrahlung.
Der Tagebau Garzweiler ist kleiner als der benachbarte Tagebau Hambach und hat bislang nach Angaben von RWE 80 Quadratkilometer Land in Anspruch genommen. Davon wurden 45 Quadratkilometer rekultiviert.
Diese Fläche wird vor allem von der Landwirtschaft genutzt. Im Jahr 2027 findet erstmals eine IGA in Nordrhein-Westfalen statt, und zwar im Ruhrgebiet.
Titelfoto: Oliver Berg/dpa