Sorgen zu Beginn des Kita-Jahres: Einrichtungen in NRW droht der totale Kollaps!
Düsseldorf - Notbetrieb, verkürzte Öffnungszeiten, zusammengelegte Gruppen: Eltern von Kindergartenkindern müssen sich im neuen Kita-Jahr erneut auf Einschränkungen bei der Betreuung einstellen.
"Wir haben es in den Einrichtungen mit einer Kombination aus Fachkräftemangel und Finanzierungsproblemen zu tun", sagte Mechthild Thamm, der Deutschen Presse-Agentur vor dem Start in das Kita-Jahr 2013 ab August.
Ergänzend fügt die Fachgruppenleiterin Kinder und Familie beim Paritätischen Wohlfahrtsverband NRW hinzu, dass es deshalb zurzeit nicht möglich sei, "das reguläre Betreuungs- und Bildungsangebot, wie wir es uns als Gesellschaft leisten müssten, aufrechtzuerhalten".
Zeitweise Kürzungen von Betreuungszeiten seien in vielen der 1200 Kitas unter dem Dach des Paritätischen in NRW bereits im vergangenen Halbjahr leider die Regel geworden.
Eine Besserung sei nicht in Sicht, sofern nicht massiv und schnell gegengesteuert werde. Ähnliches ist von anderen Trägern zu hören. Die Situation wirke sich längst auch auf die Qualität der Arbeit mit den Kindern aus.
Inflation und Lohnkosten gefährden die Existenz zahlreicher Kitas
"Wenn ich mit eineinhalb Kräften 20 Kinder durch den Tag begleite, reduziert sich das Angebot auf das Nötigste", beklagt Thamm. Bildungsarbeit bleibe auf der Strecke.
Deutlich zugespitzt habe sich die Situation aktuell durch den Kostendruck, dem sich Träger ausgesetzt sehen: Laut Paritätischem Wohlfahrtsverband gefährden Inflation und gestiegene Lohnkosten aktuell die Existenz zahlreicher Kitas und Elterninitiativen.
"Um die gestiegenen Lohnkosten zu stemmen, müssten Kitas theoretisch eine Fachkraft einsparen" - angesichts geforderter Fachkraftquoten und ohnehin angespannter Personaldecke keine Option.
Titelfoto: Christian Charisius/dpa