Schweigeminute im NRW-Landtag: Das ist der Grund für das Gedächtnis
Düsseldorf - Mit einer Schweigeminute hat der nordrhein-westfälische Landtag am Mittwoch der Opfer des Terrorangriffs der islamistischen Hamas auf Israel gedacht.
In einem gemeinsamen Antrag demonstrierten CDU, Grüne, SPD und FDP ihre Solidarität mit Israel, während zahlreiche jüdische Gäste auf der Besuchertribüne saßen.
Landtagspräsident André Kuper (62) verurteilte den zunehmenden Antisemitismus in Deutschland. Er zeigte sich entsetzt über "die Flut des Hasses und der Bedrohung von israelischen und jüdischen Menschen und ihren Unterstützern in unserem Land, auch hier in Nordrhein-Westfalen".
Schon im ersten Halbjahr 2023 habe es in NRW fast 100 antisemitische Straftaten gegeben. Und seit dem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober seien bereits ebenso viele dazugekommen.
Jüdinnen und Juden würden wieder offen auf Straßen angegriffen und bedroht, wieder gebe es versuchte Brandanschläge auf Synagogen, Wohngebäude würden mit Davidsternen gebrandmarkt, sagte Kuper.
Der Terror der Hamas müsse verurteilt werden, nicht aber pauschal die Menschen in den palästinensischen Gebieten oder generell Muslime, betonte der Landtagspräsident. Auch sie hätten zivile Opfer zu beklagen.
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa