Schulden und goldene Bänke: Steuerzahlerbund sieht in NRW viel Verschwendung
Düsseldorf - Goldene Bänke in einer verschuldeten Stadt, Pendler-Parkplätze fast ohne Pendler und überdimensionierte Prestige-Projekte - der Steuerzahlerbund sieht wieder viele Beispiele für öffentliche Verschwendung.
Sein 51. Schwarzbuch enthält 100 exemplarische Fälle quer durch Deutschland. In Düsseldorf stellt der Landesverband am Dienstag 13 Beispiele aus Nordrhein-Westfalen vor.
In sein Visier ist unter anderem Wuppertal geraten: Obwohl die Stadt einen Schuldenberg von 1,6 Milliarden Euro vor sich herschiebe, leiste sie sich teure goldfarbene Sitzbänke in der Innenstadt.
Alle zehn Bänke, die seit Oktober 2022 aufgestellt worden seien, kosteten zusammen 400.000 Euro, rechnet der Bund vor. Dabei habe Wuppertal "jedes Maß verloren".
Zudem seien Bürger empört über "unbequeme Bänke ohne Rückenlehnen, die marode, alt, verschmutzt und verwahrlost erscheinen".
Wuppertal sei zudem dadurch aufgefallen, dass dort ein Parkhaus fast zwei Jahre lang auf Autos gewartet habe. Weil die Stadt sich nicht rechtzeitig um einen Betreiber gekümmert habe, seien nach der 4,1 Millionen Euro teuren Sanierung die Einnahmen ausgefallen, heißt es im Kapitel "teure Fehler".
Aufgespießt hat der Bund unter anderem auch kostspielige Selfie-Installationen in Bochum und Duisburg, eine aus seiner Sicht superteure neue Halle in Monheim sowie Kostenexplosionen gleich an mehreren Stellen in Köln.
Titelfoto: Roberto Pfeil/dpa