Schrottpresse! Fragen zu den versenkten Autos im Baldeneysee bleiben offen
Essen - Der Fund von vier alten Autos im Baldeneysee in Essen wirft weiterhin viele Fragen auf. Vermutlich wird nie geklärt werden, wie die Fahrzeuge in den Ruhr-Stausee gekommen sind.
Einige lagen wohl schon seit Jahrzehnten unter Wasser. Es gebe jedenfalls keine konkreten Hinweise auf Straftaten, mit denen man jetzt noch Ermittlungen aufnehmen könnte, sagte eine Sprecherin der Wasserschutzpolizei Duisburg. Mehrere Medien hatten über die Bergung berichtet.
Dass die Autos überhaupt gefunden wurden, war reiner Zufall: Bei einer Tauchübung hatten Feuerwehrleute die vier Fahrzeuge am Grund des Baldeneysees entdeckt. Später wurden sie nach oben gezogen und dann von der Polizei genauer untersucht.
Bei einem Fahrzeug waren die Nummernschilder noch deutlich zu erkennen. Der Besitzer hatte es vor fünf Jahren als gestohlen gemeldet. Wie es dann in den See kam, können die Ermittler nicht rekonstruieren.
Noch weniger Hinweise gibt es bei den anderen drei Fahrzeugen. Sie waren völlig verrostet und lagen vermutlich schon seit Jahrzehnten unter Wasser.
Versenkte Autos sind kein Fall mehr für die Polizeiarbeit
Weil die Daten der Fahrzeughalter damals noch nicht digital erfasst wurden, sei eine Abfrage für die Ermittler nicht ohne weiteres möglich, sagte die Sprecherin. Man müsste aufwendig in den Archiven der Straßenverkehrsämter suchen, wem die Fahrzeuge gehörten.
Da Straftaten wie Diebstahl oder Sachbeschädigung aber ohnehin längst verjährt wären, lohne der Aufwand nicht. Die Fahrzeuge sind deshalb nun kein Fall mehr für die Polizei, sondern für die Schrottpresse.
Titelfoto: ---/Feuerwehr Essen/dpa