Schockierende Zahlen! Immer mehr Kinder werden straffällig
Von Frank Christiansen
Düsseldorf - Dass die Jugendkriminalität nach dem Rückgang während der Pandemiejahre wieder angestiegen ist, war bekannt. Ein neues Lagebild zeigt nun allerdings auf, wie stark der Anstieg in NRW wirklich ist.
Besonders besorgniserregend dabei: Je jünger die Verdächtigen, desto stärker der Anstieg!
Laut dem neuen Lagebild zur Jugendkriminalität in NRW ist die Zahl der Tatverdächtigen 2023 um 5,3 Prozent auf fast 108.000 gestiegen - das ist der höchste Wert seit zehn Jahren.
Überproportional stieg dabei die Zahl der Kinder, die kriminell geworden sein sollen: um 7,4 Prozent auf 22.500. Bei den Jugendlichen lag der Anstieg bei 6,1 Prozent auf 47.600.
Bei den Heranwachsenden blieb die Zunahme mit drei Prozent auf 37.900 hingegen vergleichsweise moderat. Nach einem deutlichen Rückgang der Jugendkriminalität in den Pandemiejahren 2020 und 2021 war diese danach wieder angestiegen.
Rund 70 Prozent der Verdächtigen sind männlich
Den stärksten Anstieg gab es bei der Verdächtigen-Zahl für Raub um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dahinter könnte das Phänomen des "Abziehens" stecken: Jugendliche rauben Gleichaltrigen auf offener Straße das Smartphone oder andere Wertsachen.
Die Zahl der Verdächtigen für Sachbeschädigungen war dagegen mit fast 17 Prozent minus deutlich rückläufig. Eine Zunahme gab es bei den mutmaßlichen Mehrfachtätern. 70 Prozent der jungen Verdächtigen waren männlich.
Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa