Düsseldorf - Trotz leicht gesunkener Kriminalität hat die Zahl der Morde und Mordversuche in Nordrhein-Westfalen deutlich zugenommen.
Das geht aus der neuen Kriminalitätsstatistik für 2024 hervor, die NRW-Innenminister Herbert Reul (72, CDU) vorstellte. Nach einem Anstieg der Fallzahlen in den Vorjahren sank die Kriminalität in NRW um ein Prozent auf knapp 1,4 Millionen Straftaten.
Gegen den Trend stieg die Zahl der Morde und Mordversuche um fast 16 Prozent von 154 auf 180. In 124 Fällen blieb es beim Versuch. Insgesamt war die Gewaltkriminalität aber leicht rückläufig (minus 0,4 Prozent).
Messer-Straftaten stiegen um über 20 Prozent auf fast 7300 Fälle, Drohungen eingeschlossen. "Unsere Polizeibehörden haben im Herbst damit begonnen, die Maßnahmen gegen Messergewalt umzusetzen.
Ich hoffe, dass wir im kommenden Jahr hier also erste positive Effekte sehen und diese Messergewalt eingedämmt bekommen. Ansonsten müssen wir nachsteuern", so Reul.
51 Menschen sterben bei häuslicher Gewalt
Mit 30.600 Fällen wurden 5,8 Prozent weniger Sexualstraftaten erfasst als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote lag mit rund 80 Prozent weiter auf einem hohen Niveau.
In den Bereich der Sexualdelikte fallen neben Vergewaltigung, sexueller Übergriffe und Nötigung auch sexueller Missbrauch von Kindern sowie Kinderpornografie, die ebenfalls rückläufig waren.
Die häusliche Gewalt stieg gegen den Gesamttrend mit rund 61.400 erfassten Fällen um 1,9 Prozent. 51 Menschen starben dabei.