"Scharia-Polizei"-Vorwürfe: Schüler und Lehrer äußern sich!

Düsseldorf - In der nordrhein-westfälischen Schülerschaft gibt es nach Darstellung des Schulministeriums keine "Scharia-Polizei", die über die Einhaltung islamischer Regeln wacht.

An einer Gesamtschule in Neuss sollen drei Oberstufenschüler versucht haben, andere Mitschüler in ihrer Religionsausübung zu beeinflussen. (Symbolbild)
An einer Gesamtschule in Neuss sollen drei Oberstufenschüler versucht haben, andere Mitschüler in ihrer Religionsausübung zu beeinflussen. (Symbolbild)  © Philipp von Ditfurth/dpa

Im Fachausschuss des Düsseldorfer Landtags berichtete ein Referent für Krisenmanagement des Schulministeriums am Mittwoch von einem Vorfall an einer Neusser Gesamtschule.

Dort hätten drei Oberstufenschüler zwar versucht, andere Schülerinnen und Schüler in ihrer Religionsausübung zu beeinflussen. Jedoch: "Dieses Vorgehen mit dem Verhalten einer 'Scharia-Polizei' zu bezeichnen, trifft nach Aussage der Schule den Sachverhalt in keinster Weise."

Die Schule habe die Situation zu keinem Zeitpunkt als Krise eingeschätzt, sagte der Referent.

Umstellung auf G9-Abitur teurer als gedacht: NRW stellt Schulen mehr Geld bereit
Nordrhein-Westfalen Umstellung auf G9-Abitur teurer als gedacht: NRW stellt Schulen mehr Geld bereit

"Die Schulleitung betont, dass die Darstellung in der Presse so nicht der Wahrheit entspricht." Auf ihrer Homepage beklagen Schüler und Lehrer der Gesamtschule "Sensationsgier" und übertriebene Darstellung des Vorfalls in den Medien.

Ein Referent aus der Polizeiabteilung des Düsseldorfer Innenministeriums berichtete, die Polizei sei bereits im vergangenen März über das Treiben der drei Oberstufenschüler informiert worden. Die polizeilichen Ermittlungen liefen noch.

"Im Polizeipräsidium Düsseldorf ist damit die Kriminalinspektion Staatsschutz betraut", sagte er.

Gesamtschule in Neuss: 19-Jähriger für eine Woche vom Unterricht suspendiert

Sofern sich strafbewehrte Hinweise ergeben, würden entsprechende Maßnahmen eingeleitet.

Ansonsten stünden in Schulen Erziehungsmaßnahmen statt Strafen im Vordergrund, sagte der Referent des Schulministeriums zu einer entsprechenden Forderung der AfD-Opposition.

Ein 19-Jähriger aus dem Schüler-Trio sei aber für eine Woche vom Unterricht suspendiert worden.

Titelfoto: Philipp von Ditfurth/dpa

Mehr zum Thema Nordrhein-Westfalen: