Riesen-Erfolg für NRW-Ermittler: Bundesweiter Kinderporno-Ring im Darknet aufgedeckt

Duisburg/Düsseldorf - Die Ermittler im nordrhein-westfälischen Duisburg haben ein bundesweit agierendes kinderpornografisches Netzwerk aufgedeckt. Auf einer Pressekonferenz nannten NRW-Innenminister Herbert Reul (72, CDU) und Justizminister Benjamin Limbach (55, Grüne) Details.

NRW-Innenminister Herbert Reul (72, CDU, l.) und Justizminister Benjamin Limbach (55, Grüne, Mitte) stellten gemeinsam mit Mitarbeitern der Duisburger Polizei die Ergebnisse der Ermittlungen vor.  © Oliver Berg/dpa

Demnach hatte es Razzien in sechs Bundesländern gegeben: NRW, Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Insgesamt sechs Tatverdächtige zwischen 43 und 62 Jahren wurden festgenommen und sitzen in Untersuchungshaft. Sie sollen als Drahtzieher der Plattform fungiert haben. Die beiden Hauptverdächtigen sollen aus Minden und Neuss in Nordrhein-Westfalen stammen.

Die betroffene Seite, die im Darknet aufzurufen war, wurde inzwischen abgeschaltet. Es handelte sich dabei zwar ausschließlich um eine Plattform, die bereits geschehene Taten aus der Vergangenheit weiterverbreitet hat, jedoch in bisher so in der Form noch nicht aufgedecktem Ausmaß.

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"Die Zahl der User, die auf dieses Material zugegriffen haben, geht in die Hunderttausende", schilderte NRW-Innenminister Herbert Reul.

Es wurden im Zuge der durchgeführten Razzien insgesamt 1517 Datenträger sichergestellt. Die gefundenen DVDs und Videokassetten füllten insgesamt 94 Umzugskartons!

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NRW-Justizminister Limbach zu Kinderschändern: "Ihr könnt euch nicht im Darknet verstecken!"

Die Ermittler haben bei Razzien auch jede Menge physisches Bildmaterial von Kinderpornografie sichergestellt. (Symbolbild)  © Uwe Zucchi/dpa

Allein bei einem der festgenommenen Tatverdächtigen wurden 13,5 Terabyte Daten sichergestellt - das entspricht etwa 3,4 Millionen Fotos.

Diesem und den weiteren Verdächtigen versicherte NRW-Justizminister Benjamin Limbach: "Die Botschaft an die Täter ist klar: Ihr könnt euch im Darknet nicht verstecken!" Der Ermittlungserfolg sei ein "Paukenschlag" in den Bemühungen, Kinder bundesweit vor solchen Taten zu schützen.

An den Ermittlungen waren neben der Duisburger Polizei auch Mitarbeiter der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW) beteiligt.

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Erstmeldung von 10.30 Uhr, Update um 10.54 Uhr

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