Reform für NRW-Krankenhäuser: Gesundheitsministerium informiert über Neuerungen
Düsseldorf - Jetzt wird es ernst: Die Krankenhausreform in Nordrhein-Westfalen (NRW) geht in ihre entscheidende Phase. Das Gesundheitsministerium (MAGS) will am heutigen Montag über die Pläne informieren.
Konkret geht es um die Frage, welche Behandlungen die mehr als 300 Kliniken in NRW künftig anbieten sollen. Dafür hatte das Ministerium am Freitag (14. Juni) ein zweites Anhörungsverfahren zu den insgesamt 60 Leistungsgruppen gestartet.
Die Anhörungsschreiben sollen nach Angaben des Ministeriums auf die MAGS-Webseite online gestellt werden.
Konkret geht es zum Beispiel darum, welche Kliniken künftig noch Hüft-Operationen oder Lebereingriffe vornehmen dürfen oder an welchen Standorten es noch Geburtszentren der höchsten Stufe geben wird.
Gesundheitsminister Josef Laumann (66, CDU) hatte bereits angekündigt, dass es zu "teilweise sehr deutlichen Konzentrationen" etwa bei komplexen Krebsbehandlungen kommen müsse.
NRW-Kliniken bekommen Möglichkeit zur Stellungnahme
Die Kliniken bekommen wie auch beim ersten Anhörungsverfahren die Möglichkeit zur Stellungnahme.
Das Ministerium werte die eingegangenen Stellungnahmen nach dem Ende der Sommerferien aus und treffe auf dieser Basis die Entscheidung, welches Leistungsportfolio jedes einzelne Krankenhaus in welchem Umfang künftig anbieten könne, sagte eine Sprecherin.
Bis Jahresende 2024 sollen die fünf Bezirksregierungen dann die entsprechenden Feststellungsbescheide verschicken.
Die Krankenhäuser in NRW sollen sich künftig auf bestimmte Leistungen konzentrieren und nicht mehr alles anbieten. Grundsatz ist aber, dass ein Krankenhaus mit internistischer und chirurgischer Versorgung für 90 Prozent der Bevölkerung innerhalb von 20 Autominuten erreichbar sein muss.
Intensivmedizin muss zudem flächendeckend vorgehalten werden.
Titelfoto: Marijan Murat/dpa