Protesttag in NRW-Kliniken: Verband warnt vor "Abwärtsspirale"

Düsseldorf/NRW – Zum bundesweiten Aktionstag "Krankenhäuser in Not" hat die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) vor einer "sich bereits drehenden Abwärtsspirale" gewarnt.

In NRW rechnet man in den kommenden Jahren mit einer Abnahme der Klinik-Anzahl. (Symbolbild)
In NRW rechnet man in den kommenden Jahren mit einer Abnahme der Klinik-Anzahl. (Symbolbild)  © Jonas Güttler/dpa

"Weil die Bundesregierung weiterhin keinen ausreichenden Inflationsausgleich zahlt, treiben viele Häuser in eine existenzgefährdende finanzielle Schieflage", kritisierte KGNW-Präsident Ingo Morell am Dienstag. "Die unaufhörlich wachsenden Defizite der NRW-Krankenhäuser türmen sich zu einer erdrückenden Last auf, die viele Krankenhausträger nicht mehr lange schultern können."

Um ein unkontrolliertes Kliniksterben zu verhindern, müsse der Bund jetzt handeln. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) habe das Desaster "durch sein Nichtstun selbst verursacht".

Morell zufolge steuert das bundesweite Defizit aller Krankenhäuser auf die Marke von zehn Milliarden Euro zu. Wenn Ende des Monats wieder die Gesundheitsministerinnen und -minister von Bund und Ländern über eine gemeinsame Krankenhausreform verhandeln wollten, müsse die Notlage der Krankenhäuser auf die Agenda.

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Mit dem Aktionstag am Dienstag an mehreren Standorten soll auf die drohenden Folgen der wachsenden Defizite hingewiesen werden. Gefordert werden neben einem wirksamen Inflationsausgleich eine dauerhafte Refinanzierung von Tarifkostensteigerungen und ein der Krankenhausreform vorangehendes Vorschaltgesetz des Bundes zur wirtschaftlichen Sicherung der Kliniken.

Die KGNW ist der Zusammenschluss der Krankenhausträger und ihrer Spitzenverbände. Sie vertritt nach eigenen Angaben rund 340 Krankenhäuser, die mit 286 000 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern in NRW zählen.

Titelfoto: Jonas Güttler/dpa

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