Prekärer Trend in NRW: Jeder zweite Volljährige hat Übergewicht
Düsseldorf - Mehr als jeder zweite Erwachsene in Nordrhein-Westfalen hat statistisch gesehen Übergewicht. Gemessen am sogenannten Body-Mass-Index (BMI) waren im Jahr 2021 53,4 Prozent der Menschen, die 18 Jahre oder älter waren, übergewichtig.
Das teilte das Statistische Landesamt (IT.NRW) am Mittwoch anlässlich des europäischen Adipositas-Tages am kommenden Samstag (21. Mai) mit. Fast jeder Fünfte (17,6 Prozent) der Übergewichtigen an Rhein und Ruhr war laut Statistik adipös, 35,8 Prozent der Erwachsenen konnten als präadipös bezeichnet werden.
Laut Einstufung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gelten erwachsene Frauen und Männer ab einem BMI von 25 als übergewichtig. Unterschieden wird zwischen der Vorstufe Präadipositas (BMI 25 bis unter 30) und Adipositas (BMI ab 30).
Der BMI ist eine Maßzahl für die Bewertung des Körpergewichts eines Menschen in Relation zu seiner Körpergröße. Das Gewicht wird geteilt durch die Größe zum Quadrat. Beispiel: Ein 1,80 Meter großer Mann mit einem Gewicht von 80 Kilogramm kommt auf einen BMI von 24,69.
Mit 60,6 Prozent fiel der höchste Anteil übergewichtiger Personen auf die 45- bis 64-Jährigen. Bei jungen Erwachsenen zwischen 18 bis 29 Jahren waren immerhin 34,8 Prozent übergewichtig.
Zahl der Adipositas-Fälle im Krankenhaus verdreifacht
Im Jahr 2020 seien 6704 Patientinnen und Patienten aus NRW wegen Adipositas stationär in Krankenhäusern behandelt worden, das waren 4,6 Prozent weniger als 2019 (7029 Fälle).
Die Zahl aller in den NRW-Krankenhäusern stationär Behandelten (4,1 Millionen) ging im selben Zeitraum um 13,6 Prozent zurück.Mit knapp 70 Prozent war der Frauen-Anteil der wegen Adipositas stationär behandelten Personen 2020 wesentlich höher als der Männer.
Besorgniserregend: Die Zahl der Behandlungsfälle in Krankenhäusern wegen Adipositas war 2020 fast dreimal so hoch wie zehn Jahre zuvor (2010: 2205).
Titelfoto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa