Paukenschlag in NRW: Krupp-Klinik stellt Antrag auf Schutzschirmverfahren
Essen - Eins der beiden Krupp-Krankenhäuser in Essen muss saniert werden.
Für den Standort im Stadtteil Steele sei am Montag ein Antrag auf Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens beim zuständigen Amtsgericht gestellt worden, teilte das Alfried Krupp Krankenhaus in Essen mit. Binnen drei Monaten soll ein Insolvenzplan erarbeitet werden.
Das Krupp-Krankenhaus Steele hat 700 Beschäftigte und 320 Betten. Es ist Tochterunternehmen des etwa doppelt so großen Krupp-Krankenhauses in Essen-Rüttenscheid, das nicht von dem Verfahren betroffen ist und der Krupp-Stiftung gehört. Die ist der größte Einzelaktionär des Industriekonzerns Thyssenkrupp, sie hält gut ein Fünftel der Anteile.
Das Krankenhaus-Unternehmen begründete die Probleme mit dem Fachkräftemangel, gestiegenen Kosten sowie einer Unterfinanzierung der Leistungen. Der Betrieb geht nun weiter, die Belegschaft wird von der Agentur für Arbeit bezahlt.
Mit ihren Nöten steht das Krupp-Krankenhaus aus Steele nicht allein da. Im Juni hatte der katholische Krankenhausverbund Kplus aus Solingen ebenfalls ein Schutzschirmverfahren beantragt.
Dort droht ein massiver Stellenabbau, drei Krankenhäuser des Verbundes stehen vor dem Aus.
Titelfoto: Bernd Thissen/dpa