NRW: Zuverlässigkeit von Bahnen und Zügen erreicht neuen Tiefpunkt

Düsseldorf - Fahrgäste werden es längst bemerkt haben: Die Zuverlässigkeit der Regionalzüge und S-Bahnen in Nordrhein-Westfalen hat im vergangenen Jahr einen neuen Tiefpunkt erreicht.

In NRW müssen Reisende immer wieder krasse Verspätungen und gar Ausfälle beim Bahn-Verkehr hinnehmen.
In NRW müssen Reisende immer wieder krasse Verspätungen und gar Ausfälle beim Bahn-Verkehr hinnehmen.  © Roberto Pfeil/dpa

Denn wie aus dem Qualitätsbericht für den NRW-Schienenverkehr hervorgeht, fiel 2023 rund jeder siebte Zug ganz aus.

Vor allem kurzfristige Zugausfälle etwa wegen Personalmangels gab es noch einmal deutlich häufiger als vorher. Aber auch die Pünktlichkeit bleibt ein Problem: Von den Zügen, die fuhren, kamen etwa 22 Prozent deutlich verspätet an ihr Ziel.

"Wir zahlen jetzt die Zeche einer falschen Prioritätensetzung in der Vergangenheit", erklärte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (54, B90/Die Grünen). Ein Großteil der Ausfälle und Verspätungen entstehe, weil marode Infrastruktur erneuert werden müsse, sagte der Grünen-Politiker, der auch kurzfristig keine Besserung sieht.

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Fortschritte gebe es dagegen bei der Suche nach Fachpersonal: Allein in diesem Jahr würden 345 angehende Lokführerinnen und Lokführer ausgebildet.

Pünktlichkeit der Züge hat sich auf niedrigem Niveau stabilisiert

Rund 14 Prozent aller geplanten Zugfahrten in NRW fielen im Jahr 2023 ganz aus.
Rund 14 Prozent aller geplanten Zugfahrten in NRW fielen im Jahr 2023 ganz aus.  © Marijan Murat/dpa

Ein weiteres Thema ist die Pünktlichkeit der Züge - die habe sich "auf recht niedrigem Niveau" stabilisiert, hieß es. 78,1 Prozent der Züge erreichten ihr Ziel mit höchstens vier Minuten Verspätung - das war eine minimale Verbesserung im Vergleich zu 2022.

Vor allem bei Regionalexpress-Zügen gab es aber Probleme: Weil sie oft durch mehrere störungsanfällige Knotenpunkte in Ballungsräumen fahren, kamen nur 72,0 Prozent der RE-Züge pünktlich ans Ziel.

Nachhaltige Verbesserungen seien in diesem Bereich erst zu erwarten, wenn in einigen Jahren umfangreiche Bauarbeiten am teils maroden Schienennetz in Nordrhein-Westfalen abgeschlossen seien. Doch bis dahin werde die hohe Zahl an Baustellen sich eher negativ auf die Zuverlässigkeit der Züge auswirken, stellt der Bericht klar.

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Der Bahnverkehr in NRW verbindet auf 101 Linien insgesamt 775 Bahnhöfe. Das größte Verkehrsunternehmen im Schienen-Regionalverkehr in NRW bleibt die Deutsche Bahn mit einem Marktanteil von 52,0 Prozent, dahinter folgen National Express (17,1), Eurobahn (13,5) und Transdev (7,6).

Titelfoto: Roberto Pfeil/dpa

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