NRW zahlt Knast-Insassen satten Millionenbetrag an Taschengeld
Düsseldorf - Das Land Nordrhein-Westfalen hat Gefangenen im vergangenen Jahr rund 1,2 Millionen Euro Taschengeld und fast 26 Millionen Euro Arbeitsentgelt bezahlt.
Das geht aus der Antwort des Justizministeriums auf eine Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz bei der Plattform "Frag den Staat" hervor.
Taschengeld bekommen laut Justizministerium Gefangene, die gerne in Haft arbeiten würden, aber nicht können - weil zum Beispiel schon alle Plätze belegt sind.
Von den knapp 14.000 Inhaftierten haben 2022 laut Ministerium im Schnitt 8244 im Vollzug gearbeitet, jeweils knapp 398 Minuten am Tag - also etwa 6,6 Stunden.
Arbeit hinter Gittern ist in den meisten Bundesländern Pflicht und soll der Resozialisierung dienen, also der Wiedereingliederung von Menschen in die Gesellschaft.
Jüngst hatte das Bundesverfassungsgericht allerdings festgestellt, dass die Löhne zu niedrig sind. Anlass waren Klagen von Häftlingen aus Bayern und Werl (NRW).
Neuregelung der Gefangenenvergütung bereits angekündigt
Laut Gericht lag der Stundenlohn für Strafgefangene zuletzt zwischen 1,37 Euro und 2,30 Euro - je nach Qualifikation. Zu wenig. Bayern und Nordrhein-Westfalen müssen nun die jeweiligen Gesetze bis spätestens Ende Juni 2025 nachbessern.
NRW-Justizminister Benjamin Limbach (53, Grüne) hatte nach dem Urteil bereits eine Neuregelung der Gefangenenvergütung angekündigt.
Titelfoto: Marcel Kusch/dpa