NRW-Regierung soll Ursachen für steigende Kinder-Kriminalität im Land erforschen
Düsseldorf - Mit den Stimmen aller Fraktionen hat das nordrhein-westfälische Parlament die Landesregierung beauftragt, die Ursachen steigender Kinder- und Jugendkriminalität erforschen zu lassen.
Nicht nur die Anzahl der Fälle, sondern auch die Brutalität der Straftaten unter Minderjährigen habe zugenommen, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (70, CDU) im Düsseldorfer Landtag.
Eine unabhängige wissenschaftliche Studie zu den Gründen sei sicher hilfreich, werde aber vermutlich keine eindeutigen Antworten liefern und könne auch der Politik keine Entscheidungen abnehmen, warnte er vor überzogenen Erwartungen.
Ein Anlass für die Initiative der Regierungsfraktionen war der gewaltsame Tod einer Zwölfjährigen im siegerländischen Freudenberg im vergangenen März, der das Land geschockt hat.
Zwei 12 und 13 Jahre alte Mädchen hatten gestanden, sie mit zahlreichen Messerstichen getötet zu haben.
Nach Angaben der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2022 stieg der Anteil von Kindern an der Zahl der Tatverdächtigen über alle Verbrechensbereiche hinweg um 35,5 Prozent auf 93.095 Tatverdächtige unter 14 Jahre im Vergleich zum Vorjahr.
In Nordrhein-Westfalen stieg die Zahl tatverdächtiger Kinder sogar um 41 Prozent.
Titelfoto: Maurizio Gambarini/dpa