NRW: Europaminister Liminski als erstes Kabinettsmitglied in der Ukraine
Düsseldorf/Kiew - Nordrhein-Westfalens Europaminister Nathanael Liminski (37, CDU) ist als erstes Mitglied der Landesregierung seit Beginn des russischen Angriffskrieges in die Ukraine gereist.
In Kiew nahm Liminski an einer zweitägigen internationalen Wiederaufbaukonferenz teil, wie ein Sprecher am Donnerstag mitteilte. Liminski, der auch Chef der Staatskanzlei in Düsseldorf ist, war auf Einladung der neuen NRW-Partnerregion Dnipropetrowsk und der Regierung in die Ukraine gereist.
Am Mittwoch hatte der Minister Orte besucht, die von den russischen Besatzern befreit wurden und sich nun im Wiederaufbau befinden. Unter anderem besuchte Liminski im Kiewer Vorort Butscha ein Massengrab ziviler Opfer.
Butscha gilt weltweit als Symbol für russische Kriegsverbrechen. Auch eine zeitweise von den russischen Besatzern als Kommandozentrale genutzte Schule stand auf dem Programm.
"Wir kennen Bilder der Zerstörung aus den Medien, der Eindruck vor Ort eröffnet aber eine ganz andere Dimension", sagte Liminski. "Umso mehr beeindruckt die große Zuversicht und der unbedingte Wille der Menschen, schnellstmöglich zu einem normalen Leben zurückzukehren."
Nordrhein-Westfalen unterstütze die Ukrainer seit dem ersten Tag des Krieges und auch in Zukunft.
NRW-Europaminister trifft Ex-Box-Champions Vitali und Wladimir Klitschko
Liminski traf auch Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko und dessen Bruder Wladimir sowie den Gouverneur der Partnerregion Dnipropetrowsk, Serhiy Lysak. Am zweiten Tag der Wiederaufbaukonferenz "International Summit for Cities and Regions" in Kiew waren am Donnerstag politische Gespräche mit Vertretern der ukrainischen Administration geplant.
Außerdem wollte Liminski bei einer Videokonferenz mit rund 100 Kommunen aus NRW und dem Gebiet Dnipropetrowsk die Gründung kommunaler Partnerschaften unterstützen.
NRW hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 rund 225 000 ukrainische Flüchtlinge aufgenommen. Ministerpräsident Hendrik Wüst betont immer wieder, wer vor den Bomben von Kremlchef Wladimir Putin fliehe, sei in NRW herzlich willkommen.
Titelfoto: Ralph Sondermann/Land NRW /dpa