Neue Klimaschutz-Ausstellung: Bretterhütte aus Hambacher Forst kommt ins Museum

Bonn - Das Bonner Haus der Geschichte baut seine Dauerausstellung nach 30 Jahren um und gibt damit jüngeren Ereignissen Raum. So auch dem Streit um den Hambacher Forst, aus dem ein Haus zu sehen sein wird.

Das "Soli-Baumhaus", das im "Wiesencamp" im Hambacher Forst als Werkzeughütte genutzt wurde, wurde zunächst von der Polizei beschlagnahmt, ehe es in den Museumsbestand überging.
Das "Soli-Baumhaus", das im "Wiesencamp" im Hambacher Forst als Werkzeughütte genutzt wurde, wurde zunächst von der Polizei beschlagnahmt, ehe es in den Museumsbestand überging.  © Tim Wagner/dpa

Laut Museum war das Bretterhaus im sächsischen Pödelwitz als "Soli-Baumhaus" entstanden und später nach NRW gebracht worden. Dort hatte die Polizei das Häuschen beschlagnahmt.

"Das 'Solihaus' steht für den Einsatz von Bürgerinitiativen und Aktionsbündnissen gegen den weiteren Kohleabbau und hier insbesondere für übergreifende Solidaritätsaktionen zwischen verschiedenen Tagebaugebieten in Ost- und Westdeutschland", heißt es vom Haus der Geschichte.

Die Bretterbude war im Oktober 2018 zu einer Demo am Hambacher Forst gebracht worden und diente dort im sogenannten "Wiesencamp" letztlich als Werkzeughütte.

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"Bei der Räumung des Hambacher Forstes wurde das Haus beschädigt und von der Polizei beschlagnahmt. Das Haus der Geschichte übernahm das Objekt dann später für den Sammlungsbestand", teilt das Museum mit.

Bretterverschlag aus Hambacher Forst wird Teil der neuen Klimaschutz-Dauerausstellung

Das Haus der Geschichte in Bonn baut seine Dauerausstellung nach über 30 Jahren erstmals um.
Das Haus der Geschichte in Bonn baut seine Dauerausstellung nach über 30 Jahren erstmals um.  © Jörg Carstensen/dpa

Das "Soli-Baumhaus" soll demnach in die neue Dauerausstellung zum Thema Klimaschutz kommen, die im Dezember 2025 eröffnet wird. Seit einigen Tagen wird die alte Dauerausstellung ("Unsere Geschichte. Deutschland seit 1945") umgebaut - nach 30 Jahren.

"Grund für den Umbau ist die Tatsache, dass bislang der Mauerfall und die Wiedervereinigung 1990 fast am Ende der Ausstellung standen und somit wichtige Ereignisse der deutschen Zeitgeschichte der vergangenen 30 Jahren kaum Platz fanden", so eine Sprecherin.

"Das wollen wir ändern und deshalb rücken wir die Wiedervereinigung in die Mitte der neuen Ausstellung und schaffen so Platz für jüngere Themen", heißt es weiter.

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Aus diesem Grund sollen einige Exponate nicht mehr zu sehen sein - wie etwa ein sowjetischer T34 Panzer. "Andere Objekte bleiben - zum Beispiel die Original-Stühle des ersten Deutschen Bundestages", so die Sprecherin. Und es kämen viele neue dazu - wie das "Soli-Baumhaus".

Titelfoto: Bildmontage: Tim Wagner/dpa, Jörg Carstensen/dpa

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