Nach Messer-Attacke im Zug: Täter in Psychiatrie eingewiesen, keine Hinweise auf Terror
Herzogenrath/Düsseldorf - Nach der Amoktat in einem Regionalexpress in Nordrhein-Westfalen ist der Mann in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden.
Ermittelt werde wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung und des versuchten heimtückischen Mordes in drei Fällen, teilte die Staatsanwaltschaft Aachen am Samstag mit.
Als Ursache sei nach jetzigem Erkenntnisstand mit großer Wahrscheinlichkeit ein psychotisches Erleben des Beschuldigten anzunehmen.
Hinweise auf einen Terrorhintergrund oder eine religiöse Radikalisierung des Verdächtigen hätten sich nicht ergeben, betonte die Staatsanwaltschaft.
Der 31-Jährige soll am Freitag in dem Zug ein Messer gezückt und wahllos und willkürlich auf seine Mitreisenden eingestochen haben. Am Ende wurden fünf Menschen und der Angreifer selbst verletzt.
Ein Bundespolizist konnte den Angreifer gemeinsam mit zwei Reisenden überwältigen. Der Mann, geboren im Irak und als Flüchtling nach Deutschland gekommen, ist für die Behörden kein Unbekannter.
Nach einem Hinweis aus dem Flüchtlingsheim, in dem er damals lebte, war in seinem Fall 2017 ein "Prüffall Islamismus" angelegt worden.
Hunderte Menschen waren während der Attacke im Zug
Weil bei den Ermittlern Zweifel an der Schuldfähigkeit des Verdächtigen aufkamen, sollte dieser psychiatrisch untersucht werden. Ob der Verdächtige schon vernommen wurde und sich zur Tat geäußert hat, dazu wollte die Staatsanwältin nichts sagen.
270 Menschen waren zum Zeitpunkt der Tat in dem Zug gewesen.
Originalmeldung 8.10 Uhr, aktualisiert 14.35 Uhr
Titelfoto: Ralf Roeger/dpa